Mit einer Initiative für umweltfreundlich gestaltete Schulen planen das Bildungsministerium und die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), in den nächsten Jahren den Energieverbrauch der Bundesschulen (AHS, BMHS) durchschnittlich um 20 Prozent zu reduzieren.
Der Energieverbrauch an Schulen soll unter anderem durch den verstärkten Einsatz von Solaranlagen gesenkt werden, wie Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) am Mittwoch mitteilte. Bis zum Jahr 2030 sollen 2,4 Mrd. Euro in ökologische Renovierungen, Erweiterungen und den Neubau fließen.
Konkret sollen bis 2030 PV-Anlagen mit einer Leistung von 20.000 kWp (Kilowatt-Peak) auf Schuldächern stehen, das entspricht dem Stromverbrauch von 4.000 Vier-Personen-Haushalten. Zwischen 2022 und 2024 wurden bereits PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 6.800 kWp installiert. Gerade Schulen mit viel Elektronik und Laboren würden viel Energie benötigen. Hier könne man durch den Einsatz von PV-Anlagen den CO2-Ausstoß reduzieren, so Polaschek bei dem Termin in der HTL Spengergasse, der größten Informatikschule Wiens.
Derzeit werde jedes Schuldach analysiert, ob es sich für PV-Anlagen eigne. Auch Bundesschulen, wo es solche schon gebe, würden noch nachgerüstet, schilderte BIG-Geschäftsführer Gerald Beck. Als weitere Maßnahmen nutzen Ministerium und BIG u.a. Wärmepumpenanlagen in Kombination mit Tiefenbohrungen - nur noch 1 Prozent der BIG-Projekte ist fossil versorgt - und rüsten auf LEDs um. Um CO2 einzusparen, setzt die BIG anstelle von Abbruch und Neubau außerdem vorrangig auf Sanierungen und Erweiterungen - immerhin sei die Bauindustrie weltweit für 40 Prozent der globalen Co2-Emissionen verantwortlich.
Bei Neubauten strebt man dabei nach dem "Klima Aktiv Standard Gold", etwa durch reine Holzbauweise und Kreislaufwirtschaft, bei Sanierungen mindestens nach "Silber". Die Standards für energieeffiziente und nachhaltige Schulen hat die BIG in ihrem "Holistic Building Programm" festgehalten. Als Reaktion auf die zunehmende Hitze setzt die BIG bei Neubauten auch auf Außenbeschattung und Nachtlüftung. Zumindest mit letzterer werden auch bestehende Bauten nachgerüstet, wenn eine Außenbeschattung durch den Denkmalschutz verhindert wird. Bindend sind diese Standards zwar nur für das Bildungsministerium. Sie würden allerdings auch auf den Pflichtschulbereich, wo Gemeinden und Länder für den Schulbau zuständig sind, ausstrahlen, hieß es.