Ab Ende August dürfte die Ragweed-Blüte für starke Belastungen von Allergikern sorgen. Davor warnte am Montag der Österreichische Polleninformationsdienst, der online eine neue Prognoselandkarte anbietet.
Damit sollen Betroffene genauer über den Pollenflug sowie die erwartete Belastungsintensität informiert werden, hieß es in einer Aussendung. Der Polleninformationsdienst rechnet zudem aufgrund des Klimawandels mit zusätzlichen Allergierisiken und verlängertem Pollenflug.
Seit einigen Jahren zeichne sich ein deutlicher Trend ab: Die Pollensaison beginnt zunehmend früher und endet später. Mancherorts ist der Blütenstaub von Pflanzen, der immer mehr Menschen Probleme bereitet, inzwischen fast über das ganze Jahr hinweg messbar - 2023 gab es an 330 Tagen nachweisbaren Pollenflug, wurde erläutert. Auch in diesem Jahr erwachten Hasel und Erle - gemessen am langjährigen Mittel - zwei bis drei Wochen früher aus ihrem "Winterschlaf". Esche und Birke legten einen rekordverdächtigen Frühstart hin und die Gräsersaison begann im Osten Österreichs statt Anfang Mai bereits im April.
Anfang der Vorwoche habe eine erste Welle an Ragweed-Pollen den Osten und Südosten Österreichs erreicht - auch das ist deutlich früher als üblich. Der Blütenstaub des Unkrauts wurde in rauer Menge aus Ungarn und Slowenien nach Wien, Niederösterreich, in das Burgenland, in die Steiermark und in Teile Kärntens geweht. "Dies waren die ersten Vorboten, die lokale Produktion der Ragweed-Pollen beginnt mit Ende August/Anfang September und dauert bis Ende September bis maximal Mitte Oktober", berichtete Markus Berger, Leiter des Polleninformationsdienstes. Die heurige Saison werde besonders stark, denn das feuchte und warme Wetter der vergangenen Wochen haben zu einem enormen Blütenstand geführt.
Ragweed ist eine aus den USA eingeschleppte, sehr anpassungs- und widerstandsfähige Pflanze mit hoher allergischer Potenz. "Immer mehr Menschen in Österreich reagieren bei Kontakt mit dem Blütenstaub mit Fließschnupfen, roten, juckenden Augen und Niesreiz. Sehr häufig ist chronisches Asthma eine Folge dieser Allergie", erklärte Berger und verwies auf die erweiterte Prognosekarte. "Die Karte ist nun länderübergreifend, daher können Einwehungen von Pollen aus den umliegenden Ländern frühzeitig erkannt, erfasst und in der Vorhersage berücksichtigt werden", erläuterte der Mediziner. Dazu wird die Schadstoffbelastung durch Ozon, Stickstoff- und Schwefeldioxid in die Belastungsvorhersage eingerechnet.