Das Beheizen von Räumen, das in Österreich häufig mittels Gas geschieht, ist bei der aktuellen sommerlichen Wärme für die meisten kein Thema. Dennoch bestehen gute Anzeichen für die Energieversorgung in der unausweichlich bevorstehenden kalten Saison.
"Die Speicher sind europaweit gut gefüllt, sodass wir sicher über den Winter kommen sollten", so die Leiterin der Gasabteilung in der Regulierungsbehörde E-Control, Carola Millgramm, der Zeitung "Standard" (online). Hierzulande beträgt der Speicherstand gut 90 Prozent.
Die europäischen Gasspeicher sind insgesamt derzeit zu knapp 90 Prozent gefüllt, zeigt die Internetseite https://agsi.gie.eu/ der Gas Infrastructure Europe (GIE) mit Sitz in Brüssel weiters. Neben jenen in Österreich (90,32 Prozent) sind unter anderen auch die Speicher in Italien, der Slowakei oder Deutschland besonders voll.
Die weitere Preisentwicklung beim Gas hänge unter anderem davon ab, wie stark die Nachfrage nach dem Brennstoff in anderen Regionen der Welt ausfällt, wird Millgram im Bericht weiter zitiert. Dies gelte insbesondere für die Nachfrage in Asien und wie viele Schiffe dort mit verflüssigtem Erdgas be- und entladen werden können. Freilich ist der Gesamtverbrauch auch abhängig von den Temperaturen im Winter der nördlichen Hemisphäre.
Kurz nach Bekanntwerden des ukrainischen Vorstoßes in die russische Region Kursk hatte es wie berichtet einen Preisausschlag gegeben. Der Erdgaspreis in Europa stieg vorübergehend auf knapp 43 Euro je Megawattstunde (MWh), was ein seit Dezember 2023 nicht mehr gesehenes Niveau darstellte. Bei den allergrößten Ausschlägen im Sommer 2022 waren es allerdings mehr als 300 Euro je MWh gewesen.
Offen ist, wie es mit dem Transitvertrag zwischen Russland und der Ukraine weitergeht. Dieser läuft Ende des Jahres aus. Auch danach hängen die weiteren Gaspreise von vielen Faktoren ab, egal ob der Vertrag widererwarten doch noch verlängert wird oder ausläuft, sagen Experten.