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Außergewöhnlich hohe Bruterfolge bei heimischen Kaiseradlern

18-08-2024, 07:00

In Österreich hat die Kaiseradler-Population außergewöhnlich hohe Bruterfolge verzeichnet. Laut einem Monitoring von BirdLife Österreich hätten in der heurigen Saison 44 Brutpaare insgesamt 71 Jungvögel zum Ausfliegen gebracht.

Auch die Reviere des Vogels dehnten sich aus. "Insgesamt konnten wir 51 Reviere im Rahmen unseres Monitorings feststellen, das sind neun mehr als im Vorjahr", freute sich Matthias Schmidt, Greifvogelexperte bei BirdLife Österreich. Österreichweit waren die Unterschiede in der Ausbreitung allerdings deutlich - so fiel der Fortpflanzungserfolg in Niederösterreich deutlich geringer aus, als etwa im Burgenland.

Bruterfolge bei heimischen Kaiseradlern: Gründe sind vielschichtig

Die Gründe dafür sind vielschichtig. Nasse Witterungsbedingungen im Frühjahr, aber auch Verfolgung der jungen Populationen wirkte sich negativ auf die Bestände aus. In den Bezirken Tulln und Gänserndorf kam es im Frühjahr zu einem Totalverlust der Brut nach illegaler Verfolgung. "Diese beiden Vorfälle bestätigen leider die nach wie vor aktuelle Problematik der Wildtierkriminalität", so Schmidt.

Auch waren regionale Unterschiede in der Bestandsentwicklung sichtbar. Während der Kaiseradler sich in Richtung Westen ausbreitete, stagnierten im nordöstlichen Weinviertel die Bestände. "Obwohl das Vorland der nördlichen March-Thaya Auen eine außerordentliche Bedeutung als Nahrungsgebiet hat, stellen wir fest, dass es als Brutgebiet immer stärker gemieden wird", sagte Schmidt und verwies auf einen möglichen Zusammenhang mit Windkraftanlagen in der Region.

Die Geschichte des Greifvogels in Österreich ist durchwachsen. Da der Vogel in den vergangenen beiden Jahrhunderten einen schlechten Stand hatte und rigoros verfolgt wurde, galt er in Österreich lange als ausgestorben, kehrte aber durch Schutzbemühungen als Brutvogel zurück. Inzwischen sind Kaiseradler in der gesamten Europäischen Union streng geschützt.

BirdLife Österreich zog nach dem Monitoring ein gemischtes Fazit. "Unsere intensiven Schutzbemühungen tragen Früchte und die Population wächst", so Matthias Schmidt, "doch die geschützte Art ist nach wie vor in keinem günstigen Erhaltungszustand."

(APA/Red)

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