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SPÖ Niederösterreich fordert "niederösterreichische Donauinsel"

13-08-2024, 11:06

Die SPÖ hat am Dienstag ihre Visionen für die Umgestaltung des ehemaligen Werft-Areals in Korneuburg vorgestellt und fordert eine "niederösterreichischen Donauinsel".

"Es muss endlich Schluss sein mit den Immobilien-Spekulationen bei der Werft!", appellierte die stellvertretende Bürgermeisterin Bernadette Haider-Wittmann. Die SPÖ, vertreten durch den Landesparteivorsitzenden und Landesrat Sven Hergovich, verlangte auf einer Pressekonferenz, dass das Gelände in den Besitz der Stadt und des Landes übergeht. Die Entwicklungspläne zwischen der Stadt und Signa gerieten zuletzt ins Stocken.

SPÖ Niederösterreich will Naturerholungsareal in Korneuburg

Eine Weiterführung der bisherigen Verfahren bis zur Umwidmung, die lediglich die Signa-Insolvenzmasse aufwerte, lehne man ab, hielt Haider-Wittmann in einer Aussendung fest. Hergovich sieht ein "Momentum, welches die Politik in Korneuburg und im Land nun haben, um die Zukunft der Werft und des historischen Gebäudes im öffentlichen Interesse zu gestalten". "In dieser einzigartigen Situation sollten die Flächen der Insel in öffentliche Hand übergehen. Schaffen wir ein Naturerholungsareal, eine grüne Insel - die Donauinsel von Korneuburg für ganz Niederösterreich. Die Insel wird zur grünen Oase im niederösterreichischen Zentralraum."

Auf dem Festland auf dem übrigen Signa-Gelände sei Platz "für sozial verträglichen Wohnbau statt Spekulation". Damit sorge man dort für einen Nutzungsmix "mit leistbarem Wohnen, Kultur, Gastronomie und Bildung - ohne Autobahnanschluss", teilte der SPÖ-Landesparteivorsitzende mit. Der geforderte Übergang in öffentliches Eigentum ermögliche "Renaturierungsmaßnahmen und somit mehr Grün statt Grau zu schaffen, mehr sozialen Wohnbau statt asoziale Luxuswohnungen und somit mehr Lebensqualität für die zukünftigen Generationen in Korneuburg", erklärte Haider-Wittmann.

Kauf von Werft Korneuburg ohne Land Niederösterreich nicht möglich

"Klar ist auch: Die Stadt Korneuburg wird sich den Erwerb der Flächen allein nicht leisten können. Eine Unterstützung des Landes Niederösterreichs ist deshalb aus unserer Sicht dringend erforderlich", sagte Hergovich. Auch das Land müsse ein Interesse an diesem herausragenden Gebiet - historisch wie ökologisch - haben. "Hier stehen zwei Modelle für die Werft gegenüber: Eines grau und zur Bereicherung einiger Weniger. Das andere grün, mit sozialem Wohnbau und einem Naherholungsgebiet für alle Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher", betonte der Sozialdemokrat.

Die Werft Korneuburg wurde 1852 von der Erste K.K. Privilegierte Donau Dampfschiffahrt-Gesellschaft (DDSG) errichtet. Nach der Schließung Anfang der 1990er-Jahre folgten Verkäufe und private Eigentümer, bis schließlich die Stadt Korneuburg Ende der 1990er-Jahre Teile des schwer kontaminierten Areals erwarb und sanierte. 2019 stieg der mittlerweile insolvente Immobilienkonzern Signa rund um René Benko als Investor ein. Geplant sei ein "attraktives Quartier für Wohnen, Arbeiten, Kultur, Freizeit, Hotel und Gastronomie", hieß es 2021. Auf einem Areal von 15 Hektar sollte an der Donau "hochwertiger Lebensraum für 1.400 bis 1.700 Menschen" entstehen. Das Gesamtinvestitionsvolumen wurde mit 500 Mio. Euro angegeben. Nicht zuletzt aufgrund der Signa-Insolvenz gerieten die Planungen für ein neues Stadtviertel zuletzt zunehmend ins Stocken.

(APA/Red)

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