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Zahlreiche Feuerwehreinsätze durch Gewitter

13-08-2024, 07:52

Am Montagabend und in der Nacht auf Dienstag haben Gewitter für hunderte Feuerwehreinsätze in Österreich gesorgt. Im Tiroler Oberland kam es zu Erdrutschen.

Ein heftiges Gewitter hat Montagabend in Salzburg umfangreiche Schäden verursacht. Die besonders langsam fortschreitenden Unwetter brachten vorrangig im Pinzgau und Pongau starke Regenfälle, Hagelschauer und Überschwemmungen mit sich.

Gewitter sorgte in Salzburg für 240 Feuerwehreinsätze

Insgesamt waren 31 Feuerwehrteams mit 1.060 Einsatzkräften an 236 Einsätzen beteiligt, wie das Landesfeuerwehrkommando der APA berichtete. Im Pinzgau entfachte ein Blitzschlag Feuer auf einem Bauernhof, im Tennengau starb ein Jagdhund durch einen Blitzeinschlag. Feuerwehrleute pumpten überflutete Keller aus, entfernten umgestürzte Bäume, beseitigten Muren und lösten Verklausungen in Bächen. Die Aufräumarbeiten waren Dienstagfrüh noch im Gange oder werden im Laufe des Tags fortgesetzt. Im Pongau musste die Großarler Landesstraße gesperrt werden, sie war am Morgen aber einspurig wieder passierbar. Noch immer gesperrt war in der Früh die Wagrainer Bundesstraße. Dort wurden am Abend drei Autos durch Muren eingeschlossen und konnten nicht weiterfahren. Die Feuerwehr konnte alle Insassen mit einem Radlader in Sicherheit bringen.

In Bramberg am Wildkogel (Pinzgau) schlug am Montagabend ein Blitz in einen Bergbauernhof ein. Es wurde Alarmstufe 3 ausgelöst, bei einem Großeinsatz mit über 130 Feuerwehrkräften gelang es das Feuer zu löschen. Der Schaden dürfte allerdings beträchtlich sein. Aus Unken und Wald im Pinzgau meldete die Feuerwehr zwei Waldbrände, die durch Blitzschläge ausgelöst worden sein dürften. Im Tennengau wurden am Nachmittag laut Polizei zwei Jäger vom aufziehenden Gewitter überrascht. Als der Starkregen einsetzte, suchten die beiden Männer noch in einem Bodensitz Schutz vor dem Unwetter, als plötzlich ein Blitz in unmittelbarer Nähe einschlug. Der 63-Jährige und der 55-Jährige wurden dabei leicht verletzt. Für den Jagdhund, der beim Blitzschlag unter der Bank des Bodensitzes saß, kam jedoch jede Hilfe zu spät.

Erdrutsche durch Gewitter im Tiroler Oberland

Ein heftiges Gewitter infolge der heißen Temperaturen mit Starkregen und lokal Hagel hat Montagabend Teile des Tiroler Oberlandes heimgesucht. Auch die Bahn war betroffen: Auf der Mittenwaldstrecke konnte ein Zug mit 40 Fahrgästen wegen eines Murenabganges nicht mehr weiterfahren und blieb in dem Geröll stecken. Verletzt wurde niemand. Der Zug war von Innsbruck nach Seefeld unterwegs gewesen.

Die Bergung der Zuggäste gestaltete sich dann schwierig: Zunächst sollten die Fahrgäste in den nächsten Richtung Innsbruck fahrenden Zug evakuiert werden, teilten die ÖBB am späten Abend mit. Jedoch ging eine weitere Mure ab, die die Weiterfahrt dieses zweiten Zuges blockierte. ÖBB-Einsatzleiter und Einsatzkräfte mussten zu Fuß zu dem Zug aufsteigen. Nach verschiedensten Maßnahmen und Arbeiten konnte die Garnitur selbstständig bis zum Westbahnhof zurückfahren. Dort wurden die Fahrgäste den Rettungskräften übergeben. Die ÖBB kümmern sich um Weitertransport, hieß es.

Die Passagiere des zweiten Zuges (Richtung Innsbruck) konnten mit Hilfe der Feuerwehr die Garnitur gesichert verlassen und wurden dann ebenfalls weitertransportiert. Die Karwendelbahnstrecke bleibt laut ÖBB wegen der Schäden voraussichtlich auch am Dienstag gesperrt. Ein Schienenersatzverkehr zwischen Innsbruck und Seefeld wurde eingerichtet. Mehrere Erdrutsche bzw. Muren gingen indes auf die Tiroler Straße (B171) nieder. Sie blieb zwischen Zirl und Innsbruck jedenfalls bis Dienstagfrüh gesperrt, teilte das Land mit. Dann finde eine Begutachtung durch die Landesgeologie statt und werde über die weitere Vorgangsweise entschieden. Eine Umfahrungsmöglichkeit bestand über die Inntalautobahn (A12).

Darüber hinaus war die Oberinntal Landesstraße zwischen Pfunds und Landeck wegen eines Erdrutsches rund eine Stunde lang in beide Richtungen gesperrt worden. Auch die Pitztal Landesstraße zwischen St. Leonhard und Mandarfen war aus demselben Grund in beide Richtungen vorerst nicht befahrbar. Insgesamt 140 Einsätze zählte die Leitstelle in kurzer Zeit, zu denen die Feuerwehr gerufen wurden - die meisten davon in Kematen und Zirl (beide Innsbruck-Land), hieß es. 43 Feuerwehren standen im Einsatz. Neben Starkregen kam es auch zu vereinzelten Hagelschauern.

(APA/Red)

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