2.367 Menschen ab 65 Jahren sind laut dem Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) 2023 in Österreich tödlich verunfallt.
Das sind um 35,26 Prozent mehr als vor zehn Jahren, als 1.750 Personen nach Erreichen des Pensionsalters tödlich verunglückten. Durchschnittlich müssen im Jahr 100.000 Unfallopfer behandelt werden, die 65 oder älter sind. Wenige Jahre nach dem Erreichen des Regelpensionsalter steigt das Risiko für tödliche Unfälle rasch auf rund das Dreifache.
In den Jahren 2018 bis 2022 wurden laut Spitalsentlassungsstatistik pro Jahr im Schnitt rund 100.000 Menschen ab 65 Jahren nach Unfällen stationär behandelt. Hauptgründe waren dabei Verletzungen des Kopfes (21%) sowie der Hüfte bzw. des Oberschenkels (19%). Laut der KFV-Unfalldatenerhebung IDB-Austria lauern die größten Gefahren für die Generation "65 Plus" nicht im Straßenverkehr oder beim Sport, sondern im Haushalt. Bei den 60- bis 64-Jährigen entfallen 40 Prozent aller unfallbedingten Spitalsbehandlungen - ambulant oder stationär - auf Haushaltsunfälle, bei den 75- bis 79-Jährigen sind sogar 62 Prozent aller unfallbedingten Spitalsbehandlungen darauf zurückzuführen.
Laut einer Befragung, die vom KFV durchgeführt wurde, schätzen 82 Prozent der Senioren ihren Gesundheitszustand als "ausgezeichnet" bis "gut" ein. Die betroffene Personengruppe sieht beim Sport, im Straßenverkehr, oder bei der Benützung der öffentlichen Verkehrsmittel ein höheres Risiko als in den eigenen vier Wänden. Laut der Ärztin Johanna Trauner-Karner würden sich die Menschen ab 60 Jahren fitter und gesünder als früher fühlen. Aber genau das verleite einige dazu, mit altersgerechten Umbauarbeiten in ihrem Zuhause zu lange zuzuwarten. Die Expertin empfiehlt daher rechtzeitige Präventionsmaßnahmen im eigenen Haus zu ergreifen.
Ältere Menschen wünschen sich laut dem Pilotprojekt "KFV-Senioren-Sicherheits-Barometer" Senioren-Ombudsleute in ihren Gemeinden oder mehr Fit-Mach-Mit-Sendungen im Fernsehen. Sehr willkommen sind auch kostengünstige Hilfen beim Einkaufen (z.B. Senioren-Taxis). Auch mehr Besuchsdienste von Hilfsorganisationen sind gewünscht. Anklang würde auch eine bessere Koordination der medizinischen und pflegerischen Versorgung finden. Über Sicherheitsvorkehrungen fühlen sich viele der befragten Personen ab 65 Jahren gut informiert. Tatsächlich vorhanden sind diese aber oft nicht. Als wichtige Präventionsmaßnahme wird die regelmäßige Bewegung betrachtet.