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Lieblingsgemüse: Große Mengen Import-Tomaten in heimischen Supermärkten

6-08-2024, 14:41

Die Tomate steht bei den Österreicherinnen und Österreichern hoch im Kurs: Jährlich verzehrt jede Person im Durchschnitt mehr als 30 Kilogramm. Der hohe Konsum erklärt sich durch die Vielzahl an verarbeiteten Produkten, in denen Tomaten eine zentrale Rolle spielen, beispielsweise in Ketchup, Sugo oder Tomatenmark. Allerdings sind in diesen Fertigprodukten österreichische Tomaten nur selten enthalten.

Meistens handelt es sich um importierte Tomaten, die besonders häufig aus China stammen. Ersichtlich ist das mangels Kennzeichnungspflicht jedoch kaum, sagt Maria Fanninger, Gründerin des Vereins Land schafft Leben:

"In österreichischen Supermarktregalen liegen Tonnen chinesischer Tomaten in Form von Produkten wie Ketchup und Sugo. Das weiß nur fast niemand, denn auf verarbeiteten Produkten muss nach wie vor nicht angegeben werden, woher die Rohstoffe darin stammen. Die Herkunft frischer Tomaten hingegen muss sehr wohl angegeben werden. Hier zwischen frischen und verarbeiteten Tomaten zu unterscheiden, macht für mich keinen Sinn. Die verpflichtende Herkunftskennzeichnung sollte für verarbeitete Produkte genauso gelten wie für frische Lebensmittel."

Irreführung verboten

Auf verarbeiteten Produkten muss nicht angegeben werden, woher die Rohstoffe darin stammen. Solange im Rahmen einer freiwilligen Kennzeichnung nichts anderes angegeben wird, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Tomaten in Sugo, Ketchup und Co. aus China oder anderen Ländern wie Spanien oder Portugal stammen. Irreführende Angaben dürfen jedoch nicht gemacht werden. Wenn auf einem Tomatensugo also zum Beispiel eine italienische Flagge abgebildet ist, die Tomaten aber nicht aus Italien stammen, muss das angegeben werden.

Jedes dritte Kilo Tomaten aus China

China ist der weltweit größte Tomatenproduzent. Jedes dritte Kilo Tomaten stammt aus China. Die Tomaten aus China sind speziell für die Verarbeitung gezüchtet und werden hauptsächlich zu Tomatenmark verarbeitet. Dieses wird per Schiff nach Italien transportiert, wo es weiterverarbeitet und unter anderem auch nach Österreich verkauft wird.

(Red)

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