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Warnung: Gesundheitsschäden durch Lachgaskonsum bei Jugendlichen

6-08-2024, 05:00

Der missbräuchliche Konsum von Distickstoffmonoxid, meist Lachgas genannt, kann zu langfristigen Nerven- und Hirnschäden, Störungen der Blutbildung, Blutgerinnseln sowie Herzinfarkten führen.

Auch kurzfristige Risiken wie Sauerstoffmangel, Kälteverletzungen und Lungenschäden geht man durch das Inhalieren ein, warnt die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ). Vor allem junge Menschen konsumieren das Gas, um einen Drogenrausch zu bekommen.

Inhalieren wurde in Europa immer beliebter

In den vergangenen Jahren wurde das Inhalieren dieser meist frei verkäuflichen psychoaktiven Substanz in Europa immer beliebter. In Frankreich, Dänemark und in den Niederlanden berichteten Giftnotrufzentralen vermehrt von Vergiftungsfällen. "In den ersten Minuten löst Lachgas kurzzeitig Glücksgefühle, Entspannung, Ruhe und Losgelöstheit aus. Die Popularität von Distickstoffmonoxid erklärt sich aus seiner leichten Verfügbarkeit, seinem niedrigen Preis, seiner kurzlebigen Wirkung und der Annahme, dass es harmlos sei. Deshalb ist Aufklärung wichtig",sagte Holger Förster, der die Arbeitsgruppe Jugend- und Sportmedizin der ÖGKJ mit Werner Schlegel leitet.

Normalerweise dienen die kleinen Distickstoffmonoxid-Kartuschen dazu, Schlagobers zu erzeugen oder Luftballons aufzublasen. An manchen Orten in Österreich bieten 24-Stunden-Automatenshops die größeren Kartuschen mit verschiedenen Geschmacksrichtungen an.

Nebenwirkungen des Konsums kleiner Mengen

"Häufige Nebenwirkungen des Konsums kleiner Mengen sind Schwindel, Benommenheit, Orientierungslosigkeit, Kopfschmerzen und ein allgemeines Kribbeln. Übelkeit und Ohnmacht können ebenfalls auftreten, ebenso wie vorübergehender Koordinations- und Gleichgewichtsverlust. Ein vorübergehender Sauerstoffmangel kann Krampfanfälle verursachen. In einigen Fällen erbrechen Lachgas-Konsumentinnen und -Konsumenten. Bei vermindertem Bewusstsein besteht dann die Gefahr, dass Erbrochenes in die Lunge gelangt", beschrieb Förster. Wer das Gas direkt aus den Kartuschen nutzt, hat ein extrem hohes Risiko für schwere Kälteverbrennungen und Lungenverletzungen. Das Gas gefriert, wenn es aus diesen Behältern freigesetzt wird (minus 40 bis minus 55 Grad Celsius). Innerhalb von Sekunden kann es Nase, Lippen, Mund, Rachen, Stimmbänder und Lunge "verbrennen". In einigen Fällen kann die Schwellung die Atemwege lebensbedrohlich verschließen. Das Gas steht auch unter hohem Druck und kann beim direkten Einatmen das Lungengewebe zerreißen.

Bei regelmäßigem und starkem Gebrauch wirkt Distickstoffmonoxid als Nervengift. Laut Förster spielt dabei die irreversible Inaktivierung von Vitamin B12 im Körper eine wichtige Rolle: "Dieses Vitamin ist wichtig für die Nerven. Nervenschäden machen sich beispielsweise in Missempfindungen, Muskelschwäche, Gleichgewichtsverlust und anderen motorischen Störungen bis hin zu Lähmungserscheinungen bemerkbar. Das Einatmen des Gases führt zudem zu Sauerstoffmangel (Hypoxie). Wiederholter Gebrauch kann deshalb eine Reihe von Schäden verursachen. Dazu gehören Hirnschäden, Störungen der Blutbildung (Anämie) oder Blutgerinnseln (Thrombosen) sowie Herzinfarkte".

(APA/Red)

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