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Equal Pension Day am 6. August: Pensionslücke weiterhin groß

5-08-2024, 05:00

Der 6. August markiert dieses Jahr den "Equal Pension Day", lediglich zwei Tage nach dem des vergangenen Jahres. Bis zu diesem Zeitpunkt haben Männer schon so viel Rente erhalten, wie Frauen erst am Ende des Jahres bekommen werden.

Frauen bekommen im Durchschnitt um 40,09 Prozent niedrigere Pensionsbezüge als Männer, kritisierten die Wiener Frauenstadträtin Kathrin Gaál (SPÖ), Arbeiterkammer (AK) und Gewerkschaftsbund (ÖGB) in einer Aussendung.

Während Männer demnach im Durchschnitt aller Alterspensionen monatlich 2.300 Euro beziehen, erhalten Frauen mit 1.378 Euro um 922 Euro weniger. In Wien gleichen sich die Pensionsunterschiede zwischen Frauen und Männern laut Berechnungen des Magistrats über die Jahre am schnellsten an, in Tirol am langsamsten.

Gaál sieht Gründe in unbezahlter Arbeit wie Kinderbetreuung

Gründe für die Lücke sieht Gaál in unbezahlter Arbeit wie Kinderbetreuung. Ziele seien Lohntransparenz und gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Laut AK-Präsidentin Renate Anderl geht fast jede dritte Frau direkt aus Arbeitslosigkeit oder Krankenstand in die Pension, was sich negativ auf deren Höhe auswirke. Wichtig wären gerechte Einkommen, gleiche Aufstiegschancen und öffentlich bereitgestellte Rahmenbedingungen zu Kinder- und Angehörigenbetreuung. Die Vizepräsidentin des Gewerkschaftsbundes, Korinna Schumann, nannte ebenfalls Vollzeitarbeit und Gesundheit bis zur Pension als Knackpunkte. "Geht es in diesem Tempo weiter, braucht es noch mehr als 100 Jahre, bis sich die Pensionslücke schließt", mahnte Schumann.

Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger plädierte in einer Aussendung für mehr männliche Beteiligung an unbezahlter Arbeit. Wichtig sei außerdem eine gut ausgebaute hochwertige Kinderbetreuung. Die Caritas merkte an, dass Frauen über ihren ganzen Lebenslauf strukturell benachteiligt seien. Immerhin seien 28 Prozent der alleinlebenden Frauen in der Pension armutsgefährdet. Der Bedarf an Sozialberatungen sei so hoch wie noch nie. Die Caritas forderte eine Erhöhung der Ausgleichszulage.

Der Fachverband für Pensions- und Vorsorgekassen regte in einer Aussendung an, dass betriebliche Zusatzpensionen die durch Teilzeitarbeit verursachte Lücke verkleinern oder schließen würden. Der Schutzverband der Pensionskassenberechtigten (PEKABE) kritisierte wiederum die Forderung nach einem Ausbau der Vorsorgekassen. Diese könnten keine nachhaltige Alterssicherung garantieren.

(APA/Red)

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