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Steuerfahnder trieben heuer bisher fast 18 Mio. Euro ein

5-08-2024, 05:00

Im ersten Halbjahr 2024 konnten Ermittler der Behörde zur Bekämpfung von Betrug Steuerrückstände in Höhe von 17,7 Millionen Euro erfolgreich eintreiben. Dies zeigen die vom Finanzministerium bereitgestellten Zahlen.

Die Ermittlungen betrafen vor allem Unternehmen aus dem Telekom-, Immobilien- und Baubereich sowie das Rotlichtmilieu. Insgesamt wurden 83 Fälle abgeschlossen, wobei den Steuerhinterziehenden Strafen drohen, die bis zum Doppelten des hinterzogenen Betrages reichen können.

Das Umsatzsteuer-Betrugsbekämpfungs Competence-Center (USt-BBCC) führte in 135 Fällen Risikoanalysen durch. Ein aufgedeckter Fall von grenzüberschreitendem Umsatzsteuerbetrug betraf ein Netzwerk, das mit Mobiltelefonen handelte und durch Nichtabführung von Umsatzsteuer die Kosten senkte. 2023 wurden mindestens 28 Pakete mit Bargeld von Ostösterreich an den Hauptbeschuldigten versendet, wobei der Gesamtschaden über 50 Mio. Euro beträgt.

Schwarzrechnungen und Kick-back-Zahlungen im Immobilienbereich

Im Immobilienbereich entdeckten die Fahnder Schwarzrechnungen und Kick-back-Zahlungen. Es wurden Errichtungsgesellschaften für den Verkauf umgebauter Wohnungen gegründet und nach dem Verkauf liquidiert. Eingangsrechnungen von Scheinunternehmen beliefen sich auf mehr als 6 Mio. Euro. Bei einem Beschuldigten wurden Überweisungen von über 1,2 Mio. Euro und Barabhebungen von 461.000 Euro festgestellt.

Auch im Baugewerbe kam es zu Steuerhinterziehungen. Ein Unternehmen steht im Verdacht, "Schwarzerlöse" über nicht fakturierte Zahlungen und unvollständige Buchhaltung generiert und damit einen Schaden von fast 3,5 Mio. Euro verursacht zu haben.

Die Steuerfahnder führten acht Hausdurchsuchungen und sieben Kontoeröffnungen durch und nahmen 109 Befragungen vor. Nach einer Verdachtsmeldung der Polizei im Rotlichtmilieu wurden Prüfungs- und Ermittlungsschritte eingeleitet. Es wurden Beweismittel sichergestellt, die auf nicht gemeldete Prostitution und Zimmervermietung hindeuten.

Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) betonte die Bedeutung der Fahnderarbeit für die Sicherung öffentlicher Mittel. Von Jänner bis Juni 2024 wurden 56 Hausdurchsuchungen und 78 Kontoöffnungen durchgeführt, wobei mehr als 50 TB an IT-Daten gesichert wurden.

(APA/Red)

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