Im Rahmen der Kinderbetreuungsoffensive in Niederösterreich sind bisher 212 Millionen Euro an Investitionen vom Land anerkannt worden. Wie Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) in einer Pressekonferenz am Donnerstag in St. Pölten bekannt ab, seien 281 neue Kindergarten- und 84 Tagesbetreuungsgruppen sowie 25 zusätzliche Bewegungsräume im Entstehen. Auch im Bereich Kinderschutz gibt es Investitionen.
Bis 2027 sollen in Niederösterreich 600 neue Kindergartengruppen und 250 Tagesbetreuungsgruppen entstehen. Teschl-Hofmeister zeigte sich "optimistisch, dass wir das schaffen". Im Zuge des Schul- und Kindergartenfonds, mit dem bei Bauvorhaben mit über 100.000 Euro Volumen 48,8 Prozent der Kosten gefördert werden, wurden bisher - bei anerkannten Investitionen der Gemeinden von 212 Millionen Euro - 103,5 Millionen Euro vom Land zuerkannt, rechnete die Landesrätin vor.
Im Zuge einer 15a-Vereinbarung wurden für die Jahre 2023/24 und 2024/25 in Summe 20 Millionen Euro bewilligt. Davon umfasst sind 95 Kleinkindgruppen, 39 allgemeine und 47 Tagesbetreuungsgruppen für Unter-Dreijährige. Weitere Förderungen gibt es u.a. über den Zukunftsfonds im Rahmen des Finanzausgleichs, über die EU, für Ferienbetreuung sowie für Holzbauten über den Waldfonds. Mit 13 Millionen Euro wurden heuer bisher 435 Tagesbetreuungsgruppen für Unter-Dreijährige unterstützt.
Auf Basis einer neuen Kinderschutzrichtlinie soll im Herbst ein Rahmenkonzept entwickelt werden. Elementarpädagogische Einrichtungen "müssen Sicherheit und Schutz vor jeder Art der Grenzverletzung bieten", betonte Teschl-Hofmeister. Künftig soll jeder Kindergarten ein individuelles Kinderschutzkonzept ausarbeiten.
Teschl-Hofmeister bezeichnete die im September 2022 präsentierte Kinderbetreuungsoffensive als "größtes familienpolitisches Projekt" in der Geschichte des Landes Niederösterreich. Gemeinsam mit den Gemeinden werden bis 2027 insgesamt 750 Millionen Euro investiert. Eckpunkte sind weniger Schließtage, das Senken des Eintrittsalters in Kindergärten auf zwei Jahre, ein kostenloses Vormittags- und ein leistbares Nachmittagsangebot sowie kleinere Gruppen mit einem besseren Personalschlüssel.
NEOS-Landesparteivorsitzende Indra Collini sah in der Zwischenbilanz zur Kinderbetreuungsoffensive laut einer Aussendung "einen kleinen Lichtblick". "Knackpunkte sind die dünne Personaldecke und die mangelnde finanzielle Unterstützung der Gemeinden", meinte sie. Erneut pochte die Pinke auf einen Rechtsanspruch für Eltern auf einen Betreuungsplatz.