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Wiener Neustadt: Schwerpunkt gegen Jugendkriminalität

12-07-2024, 08:06

Stefan Pfandler, der Leiter des Landeskriminalamts Niederösterreich, hat am Donnerstagabend die Aktionen der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Jugendkriminalität (EJK) in Wiener Neustadt als "größten Einsatz in einer Stadt in Niederösterreich" beschrieben.

Im Fokus in Wiener Neustadt waren der Hauptbahnhof und der Bereich Hauptplatz. Einsatzkräfte des Stadtpolizeikommandos, des Landeskriminalamtes, der Bereitschafts- und Diensthundeeinheit sowie ein Team mit Drohnen wurden mobilisiert.

Probleme mit Drogen oder Belästigungen in Wiener Neustadt

Ziel sei sowohl die offensichtliche Präsenz als auch verdeckte Ermittlungen, erklärte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP). "Sachbeschädigungen, Stechereien, rivalisierende Banden" dürften keinen Platz haben, so Karner. Die bereits in der Stadt eingerichteten drei Schutzzonen (Stadtpark, Esperantopark, Hauptbahnhof) würden zwar grundsätzlich eine "Erfolgsstory" darstellen, dennoch gäbe es am Bahnhof weiterhin Probleme mit Drogen oder Belästigungen, erläuterte Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP). Die Aktion am Donnerstagabend ziele darauf ab, zu demonstieren, dass "kein Raum für Unsicherheit und Kriminalität" bestehe, unterstrich er.

Wiener Neustadt: SPÖ-Kritik nach Absage für Wachzimmer am Bahnhof

Einmal mehr eine Absage gab es für die Forderung der SPÖ nach einem Wachzimmer am Bahnhof. Entscheidend sei die Präsenz der Beamten, hielt Karner fest. Schneeberger verwies auf drei bestehende Polizeiinspektionen in der Stadt. Von "Show-Politik vom Feinsten" sprach Wiener Neustadts SPÖ-Vizebürgermeister LAbg. Rainer Spenger am Freitag. Fakt sei, dass einzig und allein mehr permanente Präsenz der Polizei und die Wiedereinrichtung eines Rund-um-die-Uhr besetzten Wachzimmers am Bahnhof "wirklich helfe, mehr Sicherheit zu garantieren". Ab und zu eine zusätzliche Schwerpunktaktion zu machen, sei "lieb, aber am Ende viel zu wenig".

Fakt sei, so Spenger weiter, dass einzig und allein mehr permanente Präsenz von Polizei und die Wiedereinrichtung eines Rund-um-die Uhr besetzten Wachzimmers am Bahnhof in einem Hotspot wie Wiener Neustadt wirklich helfe, mehr Sicherheit zu garantieren. Ab und zu eine zusätzliche Schwerpunktaktion zu machen, sei lieb, aber am Ende viel zu wenig. Nicht zuletzt unterstrich Karner den Wunsch der ÖVP nach einer Senkung der Strafmündigkeit und sprach von einer Aufgabe des Justizministeriums. Polizeiliche Regelbelehrung für strafunmündige Minderjährige soll eine Novelle des Sicherheitspolizeigesetzes ermöglichen.

Bilanz nach Schwerpunkt gegen Jugendkriminalität in Wiener Neustadt

In Wiener Neustadt waren am Donnerstagabend 39 Polizistinnen und Polizisten, zwei Polizeidiensthunde sowie eine Drohne eingesetzt, Es wurden der Bilanz vom Freitag zufolge 63 Identitätsfeststellungen durchgeführt, davon eine Aufenthaltsermittlung für das Gericht, zwei Verwaltungsanzeigen erstattet und eine vorläufige Festnahme vollzogen. "Die Schwerpunktmaßnahmen werden so lange fortgesetzt, wie es notwendig ist", kündigte der Innenminister an. Bundesweit sei in den vergangenen zehn Jahren eine Verdoppelung der Tatverdächtigen im Alter von zehn bis 14 Jahren festgestellt worden, wurde seitens der Polizei betont. Konkret seien die Zahlen in diesem Zeitraum von 4.800 auf mehr als 9.700 gestiegen.

(APA/Red)

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