Laut einer Umfrage von den NEOS sehen Eltern den Personalmangel im Kindergarten als eines der größten Probleme im Elementarbereich.
78 Prozent haben bei einer von der Partei initiierten Umfrage angegeben, diesen Aspekt besonders kritisch zu beurteilen. Die damit einhergehende oft zu große Anzahl an Kindern in einer Gruppe wurde ebenfalls bekrittelt. Unzufriedenheit gibt es auch in Sachen Öffnungszeiten, wie die pinke Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre am Dienstag erläuterte.
1.000 Eltern-Interviews wurden im Auftrag des NEOS-Parlamentsklubs für die Umfrage geführt - wobei die Ergebnisse in Sachen Volksschule bereits kürzlich präsentiert wurden. Im Bereich Kindergarten wurde der Mangel an Pädagoginnen und Pädagogen als besonders schwerwiegend erachtet. Knapp acht von zehn Personen nannten dieses Problemfeld. 65 Prozent der Befragten befanden auch, dass zu wenig Zeit für die Betreuung der Kinder bleibe. Beklagt wurde weiters der bürokratische Aufwand für das pädagogische Personal.
Verbesserungsbedarf bei den Öffnungszeiten sahen 57 Prozent. Künsberg Sarre verwies hier auf den Umstand, dass die Situation in den Bundesländern höchst unterschiedlich sei. Die längsten Öffnungszeiten gebe es in Wien, Schlusslichter seien Nieder- und Oberösterreich. "In manchen Regionen ist es fast nicht möglich, Vollzeit zu arbeiten", konstatierte die NEOS-Politikerin.
Sie forderte Maßnahmen etwa im Personalbereich. Es sollten zumindest 10.000 zusätzliche Pädagoginnen und Pädagogen in den kommenden Jahren eingestellt werden, verlangte sie. Berechnungen der NEOS zufolge würde dies rund 550 Mio. Euro im Jahr kosten - die sich Bund und Länder zu teilen hätten. Auch eine Erhöhung der Gehälter wurde empfohlen. Vorgeschlagen wurde eine generelle Angleichung mit Volksschullehrkräften, wie es sie laut der NEOS-Abgeordneten bereits in einigen Bundesländern gibt.
Künsberg Sarre verwies auch auf die NEOS-Forderung nach einem Rechtsanspruch auf einen Platz ab dem ersten Geburtstag des Kindes. Dies sei nur längerfristig umzusetzen, meinte sie. Ein möglicher erster Schritt wäre darum ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr. Nötig sei zudem die deutliche Aufstockung von Supportpersonal etwa im sonderpädagogischen Bereich oder bei der Sprachförderung.
Als Positivbeispiel wurde auch hier Wien genannt, wo die NEOS seit 2020 mit Christoph Wiederkehr den Bildungsstadtrat stellen. 400 Sprachförderkräfte seien seither in das System aufgenommen worden. Nun müsse auch der Bund einen "Gang zuschalten", meinte Künsberg Sarre.