Fast neun von zehn für die Volkshilfe befragte Personen (87 Prozent) finden, dass die Bekämpfung von Kinderarmut ein wichtiges Ziel der nächsten Regierung sein sollte.
Das geht aus dem "Sozialbarometer Kinderarmut", durchgeführt vom Institut Foresight, hervor. Für Volkshilfe-Direktor Erich Fenninger ergibt sich daraus ein klarer Handlungsauftrag an die nächste Regierung, wie er am Dienstag bei der Präsentation erklärte.
Foresight hat 1.008 Personen ab 15 Jahren, repräsentativ für die österreichische Bevölkerung, von Anfang Mai bis Anfang Juni 2024 befragt (Schwankungsbreite plus/minus 3,1 Prozent). Ein Punkt beschäftigte sich dabei mit der Millionärssteuer. Acht von zehn stimmten der Einführung einer solchen zu, um damit sozialstaatliche Maßnahmen wie zum Beispiel Maßnahmen gegen Kinderarmut finanzieren zu können. Fenninger meinte dazu: "Es geht nicht darum neue Steuern einzuführen, sondern die richtigen."
Weiteres Thema im Sozialbarometer bildeten die Lebensmittelpreise. Um die Teuerung zu bekämpfen, befürworten 87 Prozent eine stärkere Kontrolle durch die Politik. Ein weiterer Punkt, der laut Volkshilfe armutsgefährdete Familien stark belastet, sind die Schulkosten. In der Befragung haben sich 76 Prozent für einen tatsächlich kostenfreien Schulbesuch ausgesprochen.
Zuletzt wurde die Zustimmung zur Kindergrundsicherung abgefragt. Die langjährige Forderung der Volkshilfe sieht ein Drei-Säulen-Modell vor. Die erste Säule ist dabei der Ausbau der kinderbezogenen Infrastruktur, die zweite ein Universalbetrag, den jedes Kind erhält, und die dritte Säule eine einkommensbezogene Tangente. Dieses Geld kommt für armutsgefährdete Kinder dazu. Das bedeutet, dass alle Kinder einen Anspruch hätten, einkommensarme Familien würden entsprechend mehr erhalten. In der Befragung haben sich 77 Prozent für die Einführung einer solchen Kindergrundsicherung ausgesprochen.