Nach etwa einem Jahrzehnt der Entwicklung und fast vier Jahren Verzögerung gegenüber dem ursprünglich geplanten Erstflug, ist der Start der neuen europäischen Trägerrakete Ariane 6 für Dienstagabend vorgesehen.
Bei einem erfolgreichen Start der Ariane 6-Rakete von der Weltraumbasis Kourou in Französisch-Guayana würde dies für die Europäische Weltraumorganisation ESA das Überwinden einer Herausforderung im Bereich der Trägerraketen markieren. Der letzte Start einer Ariane 5-Rakete erfolgte im letzten Sommer. Auch Technologie aus Österreich ist in der neuen Rakete verbaut.
Das neue System vom Raketenbauer ArianeGroup soll Europas Raumfahrt wettbewerbsfähiger machen und einen eigenständigen Zugang zum Weltraum gewährleisten. Das Startfenster beginnt um 20:00 Uhr (MESZ) und wurde kürzlich seitens der ESA bis 24:00 Uhr ausgedehnt. Für den aus Tirol stammenden ESA-Chef, Josef Aschbacher, markiert Ariane 6 eine neue Ära der autonomen und vielseitigen Raumfahrt. 13 europäische Länder, darunter auch Österreich, waren am Bau der Rakete beteiligt, die 56 Meter hoch und 540 Tonnen schwer ist. So lieferte zum Beispiel die Firma Beyond Gravity Austria die Hochtemperatur-Thermalisolation für die Antriebe oder steuerte das Hightech-Unternehmen TTTech Teile des Datennetzwerks bei. Mit jeder Ariane 6 falle ein Umsatz für die österreichischen Firmen von etwa 500.000 Euro an, hieß es seitens der Forschungsförderungsgesellschaft FFG im Vorfeld des Starts.