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Monatelange Sperre nach Felssturz in der Wachau

5-07-2024, 14:42

Die B33 und der Radweg werden nach dem Felssturz in der Wachau noch mehrere Monate gesperrt bleiben.

Es werde mit Hochdruck daran gearbeitet, die Verkehrsfreigabe bis zum Beginn der nächsten Sommersaison sicherzustellen, sagte LH-Stellvertreter Udo Landbauer (FPÖ) am Freitag vor Journalisten. Das Land Niederösterreich unterstützt betroffene Betriebe mit einer Sonderförderung. Vorgesehen sind in Summe zwei bis drei Millionen Euro, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP).

Landbauer: Sperre sei ein "schwerer Schlag" für die Region

Die Sperre sei ein "schwerer Schlag" für die Region, die Betriebe, für den Tourismus und die Bürger, die jeden Tag davon betroffen seien, sagte Landbauer. Am 3. Juni sind seinen Angaben zufolge zwischen den Ortschaften Aggsbach-Dorf und Aggstein rund 6.000 Kubikmeter Gestein mit einem Gewicht von rund 12.000 Tonnen und Einzelblöcken, die bis zu 100 Tonnen schwer sind, abgegangen. Für den Abtransport seien 800 voll beladene Lkw-Fuhren nötig.

Im Juni wurden 4.000 Stunden durch den Straßendienst und eine Spezialfirma geleistet. Die Arbeiten gestalten sich laut Landbauer "extrem schwierig", weil nur mit Seil und Sicherung in Hang einsteigen werden kann. Aufgrund der derzeitigen geologischen Einschätzung könne noch keine Entwarnung gegeben werden: "Die im Hang liegen gebliebene Sturzmasse ist extrem labil und absturzgefährdet." Im Laufe des Juli soll ein geotechnisches Gutachten vorliegen, um das Gefahrenpotenzial einschätzen können. Bis Herbst soll feststehen, welche technischen Sicherungsmaßnahmen notwendig sind.

"In diesem Jahr wird kein Passieren an der B33 oder am Donauradweg möglich sein, die Arbeiten werden noch viele Monate dauern", sagte Landbauer. Die Gesamtkosten, um die Auswirkungen des Felssturzes abzuarbeiten und zu beseitigen, liegen laut derzeitigen Schätzungen bei 2,5 Millionen Euro.

Sperre: Gäste sind zum Teil am südlichen Donauufer ausgeblieben

Aufgrund der Sperre sind zum Teil Gäste am südlichen Donauufer ausgeblieben. Tourismus- und Gastronomiebetriebe, Heurige und Buschenschanken können die Sonderförderung für die Monate Juni bis Dezember 2024 ab Jänner 2025 bei der Wirtschaftsabteilung des Landes beantragen. Voraussetzung ist ein Rückgang des Betriebsergebnisses um 40 Prozent. Von diesem Minus werden 40 Prozent ersetzt, pro Betrieb maximal 80.000 Euro. "Wir helfen gezielt. Wir halten und stehen zusammen", betonte die Landeshauptfrau. Antragsberechtigt sind Betriebe in Hub, Schönbühel an der Donau, das Südufer von Aggsbach, in Aggstein, Oberarnsdorf, Mitterarnsdorf, Rührsdorf und Rossatz.

Eine Fähre für Radfahrer, um dem gesperrten Abschnitt in Schönbühel-Aggsbach (Bezirk Melk) auszuweichen, soll mit 22. Juli starten. Dafür müssen noch die Anlegestellen eingerichtet bzw. adaptiert werden, der Betrieb wurde bereits ausgeschrieben und vergeben.

Der Bustransport als Überbrückung bis zum Start der Fähre werde "sehr gut angenommen", berichtete Mikl-Leitner. Von vergangenen Freitag bis Sonntag wurden 150 Radler von Aggsbach-Dorf nach Geyersberg, einem Teil der Gemeinde Bergern im Dunkelsteinerwald (Bezirk Krems-Land), transportiert. Die Kapazität wurde nun erhöht, berichtete Bernhard Schröder, Geschäftsführer der Donau Niederösterreich Tourismus GmbH.

(APA/Red)

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