Neue Enthüllungen im Spionageverdacht rund um den ehemaligen BVT-Chefinspektor Egisto Ott bringen dubiose Zahlungsflüsse in Verbindung mit dem Wirecard-Skandal ans Licht und könnten den russischen Geheimdienst involvieren.
Im Zusammenhang mit den Spionage-Ermittlungen gegen den ehemaligen Chefinspektor des mittlerweile aufgelösten Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) Egisto Ott gibt es offenbar eine neue Spur. Wie das Online-Medium zackzack.at am Donnerstag berichtete, soll die Staatsanwaltschaft Wien einem dubiosen Zahlungsfluss aus dem Firmengeflecht des Ex-Wirecard-Managers Jan Marsalek nachgehen, der womöglich "österreichischen Spionen" zugedacht war.
Konkret geht es um knapp 500.000 Euro, die ein seinerzeit für Wirecard in Asien eingesetzter Treuhänder und Marsalek-Vertrauter im September 2017 aus Singapur an eine Firma namens "RISC Ltd" mit unbekanntem Sitz transferierte. Bei den Länder übergreifenden Wirecard-Ermittlungen wurden in Luxemburg Unterlagen sichergestellt, die diese Überweisung belegten. Laut zackzack.at wurde dabei auch eine schriftliche Anmerkung zu dem Geldtransfer gefunden. Demnach soll die halbe Million für die "Entschädigung von österreichischen Spionen" gewidmet gewesen sein.
Die Wiener Anklagebehörde, die für die APA vorerst nicht erreichbar war, will nun mit einer Europäischen Ermittlungsanordnung klären lassen, was hinter dieser Zahlung steckt. Offen ist unter anderem, wer hinter der "RISC Ltd" steht. Die "AG Fama" - eine im Innenministerium eingerichtete Ermittlungsgruppe zur Aufarbeitung der Wirecard- und BVT-Affären - soll vermuten, dass es sich dabei um den russischen Inlandsgeheimdienst FSB handeln könnte, schreibt zackzack.at unter Berufung auf einen Anlasssbericht vom Juni.