Zwei Brände mit Menschenrettungen beschäftigten die Einsatzkräfte am Dienstag in Wiener Neustadt. Bei einem Kellerbrand in der Grazerstraße wurden neun Personen aus dem Rauch gerettet und in der Folge vom Rettungsdienst versorgt. Am Abend dann ein erneuter Brand.
Dichte Rauchschwaden drangen gegen Dienstagmittag auf die Grazer Straße. In einem Mehrparteienhaus neben der Bezirksstelle des Roten Kreuzes kam es aus bislang unbekannter Ursache zu einem Kellerbrand, der das gesamte Gebäude in dichten Rauch verhüllte, das Stiegenhaus flutete und in die Altbauwohnungen eindrang.
Rasch nach dem Eintreffen der ersten Einsatzkräfte wurde parallel zur Brandbekämpfung die Evakuierung des gesamten Gebäudes eingeleitet. Mit mehreren Trupps wurden die Mieter aus den Wohnungen gerettet. Um sicherzustellen, dass niemand mehr in Gefahr war, mussten außerdem mehrere Wohnungstüren aufgebrochen werden, da die Gefahr bestand, dass sich dahinter Personen in Lebensgefahr befanden.
Der Brand im Keller konnte mittels Löschleitung rasch unter Kontrolle gebracht werden. Durch die örtliche Nähe zur Rot Kreuz Bezirksstelle waren außerdem sehr rasch eine große Anzahl an Rettungskräften vor Ort. Neun Personen aus dem Haus wurden nach der Rettung vom Roten Kreuz notfallmedizinisch erstversorgt und betreut.
Am Abend erreichte die Feuerwehr ein weiterer Notruf. In der Fußgängerzone war erneut ein Brand in einem Mehrparteienhaus ausgebrochen. Diesmal in einer Wohnung. Während die stark verrauchte Wohnung nach Personen abgesucht wurde, konnte ein Brand im Küchenbereich ebenfalls rasch abgelöscht werden. Der Mieter wurde auch hier an den Rettungsdienst zur notfallmedizinischen Versorgung übergeben. Neben den beiden aufwändigen Brandeinsätzen mussten noch weitere Einsätze durch die Feuerwehr abgearbeitet werden. Zwei Wohnungsöffnungen mit vermeintlichen Personenschäden, ein Verkehrsunfall sowie zwei Hilfeleistungen waren noch zu bewältigen. Bei einem dieser Einsätze wurde auch ein Kleinkind "gerettet". Das Kind hatte in seinem Zimmer das Gitterbett vor der Türe verkeilt und sperrte damit seine Mutter aus dem Zimmer aus. Die Feuerwehr konnte rasch helfen und der Frau wieder Zugang ins Kinderzimmer verschaffen und die Mutter wieder mit ihrem Kind vereinen.
"Tage wie diese machen uns schon sehr zu schaffen", sagt Feuerwehrkommandant BR Christian Pfeiffer, der beim Kellerbrand selbst im Atemschutzeinsatz bei der Evakuierung des Gebäudes half. "Leider werden solche Tage jedoch zunehmend mehr, was für das ehrenamtliche System eine immer größere Belastungsprobe geworden ist. Gerade an Wochentagen tagsüber sind unsere Personalressourcen an solchen Tagen zunehmend be- und überlastet", so der Kommandant abschließend.