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Europol-Aktion gegen Kindesmissbrauch: Österreich dabei

2-07-2024, 14:25

Ermittler aus zehn Ländern - darunter auch Österreich - haben im Rahmen einer gemeinsamen Polizeiaktion zehntausende Bilder und Videos von Missbrauchsdarstellungen von Kindern analysiert.

Es ging vor allem um kriminelle Netzwerke, die Kinder auf den Philippinen sexuell ausbeuten. Aber auch die Käufer von Kindesmissbrauchsdarstellungen waren im Visier der Ermittler, gab die europäische Polizeibehörde Europol am Dienstag bekannt.

32 Vertreter waren bei Aktion beteiligt

32 Vertreter aus Österreich, Belgien, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, Spanien, Schweden, Norwegen, Großbritannien und den USA trafen sich vom 24. bis 28. Juni für die Aktion im Europol-Hauptquartier in Den Haag. Die Daten, die bei der Aktion analysiert wurden, sind in den vergangenen Jahren bei Operationen gegen Produzenten und Vertreiber von Material zur sexuellen Ausbeutung von Kindern gesammelt und vor allem auf Live-Streaming-Plattformen verbreitet worden. Zudem wurden mehr als zehn Millionen Online-Chats zwischen 12.000 Kundenkonten und 100 Verkäuferkonten ausgewertet. Die Hinweise zu dem Netzwerk auf den Philippinen lieferte die US-Heimatschutzbehörde (US HSI).

Dabei handelte es sich um eine riesige Datenmenge, die in den vergangenen zwölf Jahren gesammelt wurde. Bei jeder Festnahme werden digitale Fingerabdrücke - wie Chats, Transaktionsdaten, Standortdaten und IP-Adressen - verwertet, um weitere kriminelle Netzwerke zu identifizieren und Opfer zu retten, betonte Europol. Einige der misshandelten Kinder waren nach Einschätzung der Ermittler erst drei bis vier Jahre alt.

Europol-Aktion gegen Kindesmissbrauch

Sexueller Missbrauch von Kindern per Livestream sei laut Europol eine wachsende Branche, an der Kinderhändler auf den Philippinen und anderswo beteiligt sind. Die Kriminellen bauen einen Kundenstamm von Käufern auf, die dafür bezahlen, den Missbrauch von Kindern per Livestream anzusehen und dabei auch noch Anweisungen geben. Der Missbrauch geschieht über verschlüsselte Verbindungen und hinterlässt oft nur wenige digitale Beweise, was für Ermittler zunehmend zum Problem wird.

Die Menschenhändler und Opfer befinden sich an einem Ort, jedoch die Konsumenten seien auf der ganzen Welt zu finden. Deshalb sei die Zusammenarbeit zwischen nationalen Behörden von entscheidender Bedeutung, um Online-Kindesmissbrauch zu bekämpfen, so Europol.

(APA/Red)

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