logo



[email protected]

Arbeitslosigkeit: Starker Anstieg in Industrie

1-07-2024, 12:31

Die Wirtschaft, die schon seit einiger Zeit schwächelt, und die steigende Zahl an Arbeitslosen haben sich in Österreich zuletzt vor allem im Industriesektor bemerkbar gemacht.

Zum Ende des Junis 2024 waren 28.009 Personen aus dem Bereich der Warenerzeugung beim Arbeitsmarktservice (AMS) als arbeitslos gemeldet oder befanden sich in Schulungsmaßnahmen, was einem Anstieg von 16,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht, wie eine Sonderauswertung des AMS zeigt. Im Vergleich zu anderen Sektoren war der Anstieg um mehr als 6 Prozentpunkte höher.

Boom in Industrie nach Corona vorbei

Mit dem wirtschaftlichen Boom nach der Coronapandemie war die Arbeitslosigkeit in der Warenerzeugung vor nicht allzu langer Zeit noch deutlich zurückgegangen, Mitte 2022 erreichte der Bestand an Arbeitslosen in diesem Sektor den tiefsten Stand der vergangenen fünf Jahre. Infolge von Kriegswirren und der Inflationskrise verschlechterte sich die wirtschaftliche Großwetterlage danach aber spürbar - mit Folgen für die Industrie, in der die Arbeitslosenzahl verglichen mit dem jeweiligen Vorjahresmonat seit April 2023 wieder ansteigt.

AMS-Vorstand sieht Wolken über Österreichs Industrie

AMS-Vorstand Johannes Kopf strich vor diesem Hintergrund die Bedeutung des Sektors hervor. "Österreichs Industrie ist für unser Land viel wichtiger als viele wissen. Allein im Bereich der Warenproduktion arbeiten Ende Mai 2024 rund 639.000 Menschen in rund 25.000 Unternehmen und erwirtschaften dort rund ein Fünftel unseres BIPs". Dementsprechendes Gewicht habe die Industrie auch für den gesamten Arbeitsmarkt.

Als Gründe für die verschlechterte Lage führte er die schwache internationale Nachfrage sowie die schlechtere Wettbewerbsfähigkeit durch die im europäischen Vergleich deutlich stärker gestiegenen Lohnstückkosten an. "Es hängen also Wolken über Österreichs Industrie, wir müssen daher dieser Branche besonderes Augenmerk schenken, denn auch der zukünftige Erfolg der so wichtigen europäischen Automobilindustrie ist alles andere als gewiss", so Kopf.

(APA/Red)

Nachrichtenquelle


© 2017-2024 wienpress.at [email protected]