Ein oberösterreichischer Feuerwehrmann wurde durch Brandgeruch in der Nase auch im Urlaub auf Kreta alarmiert.
Beim Rückweg vom Mittagessen überlegte Christian Stoxreiter aus dem oberösterreichischen Salzkammergut vergangenen Mittwoch nicht lang. Er kam seinen griechischen Kollegen zu Hilfe - ein rund 1.200 Quadratmeter großes Wald- und Wiesenstück nahe seiner Hotelanlage in Agios Nikolaos war in Brand geraten.
"Zum ersten Löschangriff kamen fünf Leute mit zwei Löschfahrzeugen", bestätigte er der APA einen Bericht der "Kronen Zeitung". Auf Englisch gab sich Stoxreiter als Kollege zu erkennen und bekam gleich eine Atemmaske ausgehändigt. Denn zum Schlauchlegen, für Maschinistenaufgaben und den ersten Löschangriff werden viele helfende Hände benötigt.
Da der Wind das Feuer Richtung Hotelanlage trieb, wurden weitere Feuerwehren nachalarmiert. "Die Griechen waren gut ausgerüstet, hatten sogar spezielle Waldbrandschläuche", so der Feuerwehrmann der FF Tiefgraben und Leiter Sonderdienst Drohne des AFK Mondsee. Nach rund eineinhalb Stunden war der Brand gelöscht, ein Übergreifen auf die Hotelanlage konnte verhindert werden. Der Stadtkommandant bedankte sich bei Stoxreiter, der am Montag mit seiner Frau die Heimreise antrat.
Mitte Juni hatte Griechenland die früheste Hitzewelle seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gemeldet. Mindestens ein Mensch ist dabei nach Angaben der Feuerwehr ums Leben gekommen. Am Sonntag wurden 13 Besatzungsmitglieder einer Jacht als mutmaßliche Brandstifter festgenommen, weil sie trotz ständiger Warnung vor extremer Brandgefahr ein Feuerwerk vor der Ferieninsel Hydra entzündet haben sollen. Die Funken setzten den einzigen Pinienwald der Insel in Brand.
Vergangenen Sommer litt das Land unter einer extrem langen Hitzewelle, die zu zahlreichen Waldbränden führte. Insgesamt gingen dabei fast 175.000 Hektar Wald und landwirtschaftliche Flächen in Flammen auf. Wissenschaftern zufolge werden Waldbrände durch die menschengemachte Erderwärmung häufiger und heftiger.