Bei Bauarbeiten für eine neue Wasserleitung der EVN in Petronell wurde eine Stätte zur Keramikherstellung entdeckt.
Die archäologische Leitung unter Kurt Fiebig datierte die antike Keramikproduktionsstätte zwischen 100 und 300 n. Chr. Laut Mitteilungen vom Freitag hat das Bundesdenkmalamt beschlossen, die Fundstücke im Boden zu belassen, da dieser den optimalen Schutz für die historischen Objekte bietet. Die Verlegung der Wasserleitung wird daher leicht verschoben.
EVN-Vorstandsdirektor Stefan Stallinger zufolge wird in der Region eine neue Trinkwasserversorgungsleitung von der Naturfilteranlage Petronell Richtung Scharndorf verlegt. Nach dem Fund waren aber zunächst die Archäologen am Zug und am Wort. Wie Fiebig festhielt, handelt es sich bei der Entdeckung wahrscheinlich sogar um zwei Keramikproduktionsstätten, die nebeneinander gebaut wurden. "Das freiliegende Objekt zeigt noch den Brennraum. Daneben haben wir den Heizkanal gefunden, der die Arbeitsgrube mit dem Brennraum verbindet."
Die Arbeitsstätte lag einst aufgrund von Lärm und Schmutz außerhalb der Stadtmauern. Pfostenstandspuren und Gräben deuten auf ein Gebäude hin, das als Trocken- und Lagerraum gedient hatte. Außerdem zeigen die erhaltenen Reste der Pfosten Ziegelfundamente, die laut EVN teilweise mit römischen Dachziegeln, den sogenannten Tegulae, gebaut wurden.