Muschelketten, Haifischzähne oder Fotos mit exotischen Tieren in Käfigen: Solche Urlaubssouvenirs schaden nicht nur der Tier- und Pflanzenwelt, sondern sind auch strafbar bei der Einfuhr, wie der WWF warnt.
Zum kommenden Start der Urlaubssaison macht die Umweltschutzorganisation WWF auf die Gefahren aufmerksam, die hinter manchen Mitbringseln stecken. "Was am Strand oder auf exotischen Märkten als harmloses Andenken lockt, trägt dazu bei, dass bedrohte Arten weiter an den Rand des Aussterbens gedrängt werden”, so WWF-Artenschutzexperte Georg Scattolin. Selbst geschützte Arten werden zu Souvenirs verarbeitet oder für andere touristische Zwecke missbraucht - denn die Nachfrage ist ungebrochen hoch. Um kein Gesetz zu brechen oder zur Naturzerstörung beizutragen, gibt es eine klare Empfehlung: "Von tierischen oder pflanzlichen Souvenirs sollte man ganz einfach die Finger lassen”, sagt Georg Scattolin vom WWF.
Die Liste problematischer Souvenirs ist lang. Besonders häufig beschlagnahmte Erinnerungsstücke sind Schnitzereien, Schmuck und Dekorationsartikel aus Elfenbein, Schildpatt oder geschützten Hölzern. Auch auf Korallen sowie daraus gefertigte Schmuck- oder Kunstgegenstände, Lederwaren aus geschützten Reptilienarten oder Fellprodukte sollten Urlaubende besser verzichten. Denn die Auswirkungen des Souvenirgeschäfts sind enorm.
Jedes Jahr werden 25 Millionen Seepferdchen für die Souvenirproduktion getötet. Mehr als eine Million Krokodile und Warane müssen jährlich dafür ihr Leben lassen. Auch bei Stör-Kaviar, Schlangen-, Skorpion- oder Tigerknochenwein ist Vorsicht geboten. Reisenden drohen neben der Beschlagnahme Geldstrafen von bis zu 80.000 Euro und im Extremfall sogar bis zu fünfjährige Freiheitsstrafen. "Bei exotischen Souvenirs ist generell Zurückhaltung geboten. Auch kleine und unscheinbare Arten können bedroht und daher geschützt sein. Nur wenn man keine pflanzlichen oder tierischen Mitbringsel kauft, ist man auf der sicheren Seite", rät WWF-Experte Georg Scattolin.
Der WWF warnt außerdem vor seltenen Arten auf den Menüs vieler Urlaubsorte. Denn der hohe Fischkonsum an den Urlaubsdestinationen ist besonders in der Hochsaison nicht nachhaltig oder regional zu decken. "Vermeintlich lokale, frische Fänge stammen daher oft aus Zuchten oder Fernost. Zudem landen viele bedrohte Arten wie Haie oder Rochen versteckt auf der Speisekarte”, warnt Scattolin vom WWF Österreich. Einer der häufigsten Betrugsfälle mit Meeresfrüchten in Italien ist Hai, der als Schwertfisch verkauft wird - dabei sind Haiarten im Mittelmeer drastisch überfischt. Andererseits wird ganz unverblümt mit "Shark-Burger” geworben - wie in Kroatien entdeckt. Auch wenn das Angebot an Fisch-Gerichten groß ist, empfiehlt die Umweltschutzorganisation daher vermehrt zu vegetarischen Alternativen zu greifen, welche gerade in den Mittelmeerländern ebenso traditionell vorkommen.