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Briefe und Pakete in NÖ abgezweigt

18-06-2024, 18:53

Hunderte Briefe und Pakete hat ein früherer Postmitarbeiter in Niederösterreich nicht ordnungsgemäß zugestellt, sondern abgezweigt.

Einen Großteil der Sendungen bewahrte der 26-Jährige aus dem Bezirk Mödling in seinem Kellerabteil auf. Der Gesamtschaden war laut Polizeiangaben vom Dienstag vorerst nicht bezifferbar. Der umfassend geständige österreichische Staatsbürger wird wegen Amtsmissbrauchs, Urkundenunterdrückung, dauernder Sachentziehung und Datenfälschung angezeigt.

Anzeige des Erhebungsdienstes der Österreichischen Post AG

Ins Rollen gebracht wurde der Fall am 15. Jänner durch eine Anzeige des Erhebungsdienstes der Österreichischen Post AG. Der seit August 2017 in der Zustellbasis Mödling als Brief- und Paketzusteller tätige 26-Jährige wurde in der Folge ausgeforscht.

Später gestand der Niederösterreicher, von Ende 2019 bis Ende 2023 zahllose Briefe und Pakete nicht zugestellt, sondern in seinem Kellerabteil aufbewahrt und auch beschädigt, aufgerissen oder vernichtet zu haben. Konkret betroffen sind laut Polizeiangaben insgesamt 802 RSa- und RSb-Briefe, 516 Paket- bzw. große Briefsendungen und 464 Einschreibsendungen. Weiters zerstörte der Beschuldigte elf Reisepässe, unterdrückte 147 RSa- und RSb-Rückscheine und fälschte elektronisch die Unterschrift von zumindest zehn Empfängern.

Konvolut an Schriftstücken und Paketen bei freiwilliger Nachschau in Kellerabteil gefunden

Ein Konvolut an Schriftstücken und Paketen wurde bei einer freiwilligen Nachschau im Kellerabteil des 26-Jährigen entdeckt und zur Zustellbasis Mödling gebracht. "Die Menge an nicht zugestellten Sendungen war enorm, die Zählung, Zuordnung und Erfassung in Excel-Tabellen nahm mehrere Monate in Anspruch", hielt die Landespolizeidirektion Niederösterreich in einer Aussendung fest.

Der Modus Operandi des 26-Jährigen wurde folgendermaßen skizziert: Er erhielt jeden Tag in der Früh ein Dienstfahrzeug sowie verschiedenste Sendungen. Vor dem Verladen unterließ der Beschuldigte dann das vorgesehene Scannen der Pakete und Briefe. So seien das Auffliegen der illegalen Aktivitäten und die Rückverfolgbarkeit lange Zeit verhindert worden.

Überforderung gilt als Motiv

Die nicht zugestellten Sendungen dürfte der Mann teilweise während bzw. nach dem Ende seiner jeweiligen Schicht in sein Kellerabteil gebracht haben. Als Motiv gilt Überforderung. Seinen Job ist der 26-Jährige mittlerweile los, er wurde Anfang des Jahres entlassen.

(APA/Red)

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