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Entscheidung über EU-Renaturierungsgesetz - könnte bevorstehen

14-06-2024, 12:00

Am Montag könnten die EU-Umweltminister in Luxemburg über das Renaturierungsgesetz der EU entscheiden. Es ist noch nicht sicher, wie die Abstimmung ausgehen wird.

Eine qualifizierte Mehrheit für den vorgeschlagenen EU-Rechtsakt war im Botschafterausschuss am Freitag nicht absehbar, erfuhr die APA aus Kreisen der EU. Es ist insbesondere noch offen, wie Österreich bei der Abstimmung vorgehen wird.

EU-Renaturierungsgesetz: Unklarheit über Abstimmungsverhalten von Gewessler

Anders als bisher vorgesehen, kommt es nicht zu einer einfachen Abstimmung unter den Vertretern der 27 EU-Mitgliedstaaten, sondern es wird eine öffentliche Aussprache geben. Inwiefern am Montag sicher eine Entscheidung fallen wird oder ob die belgische Ratspräsidentschaft nach der Diskussion entscheiden könnte, das Votum erneut zu vertagen, war zunächst nicht zweifelsfrei in Erfahrung zu bringen.

Maßnahmen, Zeitplan des gelanten EU-Renaturierungsgesetzes ©APA

Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne), die für Österreich an dem Umweltrat in Luxemburg teilnehmen wird, hatte in der Vergangenheit immer wieder betont, dass sie für das EU-Renaturierungsgesetz ist - aber wegen einer einheitlichen Stellungnahme der Bundesländer nicht zustimmen dürfe. Nachdem jüngst Wien und Kärnten ihre Opposition gegen das EU-Gesetz aufgegeben haben, die anderen Bundesländer aber daran festhalten, war auch unter Verfassungsjuristen unklar, ob Gewessler noch an die Stellungnahme gebunden ist. Uneinigkeit herrscht auch bei der Frage, ob ÖVP-Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig - der gegen das EU-Gesetz ist - auch zustimmen muss.

Umweltdachverband fordert von Gewessler Ja zu EU-Renaturierungsgesetz

Der Umweltdachverband appellierte unterdessen am Freitag erneut an Gewessler, am Montag ihre Zustimmung für die Renaturierung zu geben. "Spätestens seit dem Beschluss der Wiener Landesregierung am 11. Juni 2024 für das EU-Renaturierungsgesetz ist klar, dass keine einheitliche Bundesländer-Stellungnahme gegen das Gesetz mehr vorliegt", zeigt sich der Präsident des Umweltdachverbandes, Franz Maier, in einer Aussendung überzeugt.

EU-Parlament simmte für EU-Renaturierungsgesetz

In der EU hat das Renaturierungsgesetz bereits fast alle Hürden genommen. So hat das EU-Parlament final zugestimmt und es fehlt nur mehr das grüne Licht der EU-Staaten. Hierfür braucht es eine qualifizierte Mehrheit von zumindest 15 Ländern, die zusammen mindestens 65 Prozent der EU-Bevölkerung ausmachen. Diese Mehrheit kam aber bis zuletzt knapp nicht zustande - so knapp, dass es reichen würde, wenn einer der Staaten, die bisher dagegen oder unentschieden waren, sich dafür aussprechen würde.

EU-Renaturierungsgesetz: Stimme von Österreich könnte entscheiden

Österreich hatte sich bisher enthalten, und könnte somit das Zünglein an der Waage sein. Stimmt Gewessler am Montag beim EU-Umweltrat in Luxemburg also zu, wäre das Renaturierungsgesetz womöglich durch - außer einer der bisherigen Befürworter würde sich gleichzeitig umentscheiden. Hier gilt die Slowakei als Wackelkandidat. Neben Österreich hoffen einige in Brüssel auch auf Polen (das auch zum Lager der Unentschiedenen gehört), wo es jüngst einen Regierungswechsel gab. Allerdings blieben entsprechende Ankündigungen aus Polen bisher aus.

(APA/Red)

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