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Grillfleisch-Check: WWF vermisst klimaschonende Alternativen

14-06-2024, 05:00

Der WWF kritisiert in seinem Grillfleisch-Check den fehlenden Klimaschutz beim Grillen.

Supermärkte würden in der Grillsaison vornehmlich Lockangebote für preiswertes Fleisch anbieten, so der WWF-Grillfleisch-Check. Innerhalb des vier Wochen dauernden Untersuchungszeitraums waren 90 Prozent der 196 evaluierten Grillartikel rabattierte Produkte tierischen Ursprungs, wobei 95 Prozent der konventionellen Viehzucht entstammten. Nach Angaben des WWF kam jedes fünfte beworbene Erzeugnis aus dem Ausland. Vegetarische oder vegane Produkte machten nur jedes zehnte Angebot aus.

WWF-Grillfleisch-Check: Umdenken von Supermärkten und Politik gefordert

"Das sind falsche Anreize und Signale: Die Flugblätter sind voll mit Sonderrabatten auf Fleisch, anstatt regionale Bioware und pflanzliche Alternativen zu fördern. Das erschwert eine klimaschonende und gesunde Entscheidung, obwohl sich immer mehr Menschen nachhaltig ernähren wollen", bilanzierte Pegah Bayaty, Sprecherin für nachhaltige Ernährung beim WWF Österreich.

In Österreich liege der jährliche Fleischkonsum mit im Schnitt 59 Kilogramm pro Kopf drei bis fünf Mal so hoch wie von Umwelt- und Gesundheitsfachleuten empfohlen. Der WWF forderte im Gegenzug ein grundlegendes Umdenken der Supermärkte und der Politik in Richtung einer nachhaltigen Ernährungswende: "Aufgrund der Teuerung sollte die Bundesregierung die Mehrwertsteuer für Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte streichen und ein Maßnahmenpaket für eine nachhaltige Ernährungswende vorlegen. Bisher passiert hier wenig bis nichts", kritisiert Bayaty.

Bio-Haltung garantiert Fütterung ohne Regenwald-Soja

Zudem wurde an den Umstand Kritik geübt, dass für das stark rabattierte konventionelle Fleisch aus Österreich häufig das Futtermittel Soja aus anderen Weltregionen importiert werde. "Nur bei Bio-Haltung ist die Fütterung ohne Regenwald-Soja garantiert. Hingegen wird zur Fütterung von konventionell gehaltenen Tieren - vor allem bei der Schweinemast - meist importiertes Soja verwendet, für das weltweit artenreiche Lebensräume wie tropische Regenwälder und Savannen zerstört werden. Dazu kommen deutlich niedrigere Tierwohl-Standards", hieß es vom WWF.

Für die aktuelle Untersuchung hat der WWF im Zeitraum vom 18. April bis zum 16. Mai 2024 das Grill-Sortiment in den Flugblättern von Billa, Billa Plus, Spar, Lidl, Hofer und Penny ausgewertet. Insgesamt waren darin 196 Grillprodukte im Sonderangebot, davon 177 Fleischprodukte.

(APA/Red)

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