Nachdem in Niederösterreich ein vergifteter Kaiseradler gefunden worden war, hat BirdLife um Hinweise zur Ausforschung des Täters gebeten. Vermutet wird laut einer Aussendung von Donnerstag, dass er vergiftetes Fleisch gegessen hat.
BirdLife hat Anzeige erstattet. Der am 12. April auf einem Acker zwischen Stetteldorf am Wagram und der Ortschaft Inkersdorf (Bezirk Korneuburg) entdeckte Jungvogel starb einer toxikologischen Untersuchung zufolge am verbotenen Insektizid Carbofuran.
Da keine offensichtliche Todesursache erkennbar war, verständigte der Finder BirdLife. Aufgrund der Umstände begutachtete eine Mitarbeiterin der Organisation den Kaiseradler an Ort und Stelle und informierte das Landeskriminalamt und den Amtstierarzt. Johannes Hohenegger, Greifvogelexperte von BirdLife Österreich: "Da der Kropf - das ist bei Vögeln ein Speicherorgan der Speiseröhre - massiv mit Fleischstücken gefüllt war, bestand der dringende Verdacht, dass das Tier aufgrund einer vergifteten Fleischmahlzeit verendet war."
"In Österreich werden besonders viele Fälle von Wildtierkriminalität in den Niederungen des Ostens und Oberösterreichs entdeckt", sagte Hohenegger. Die heuer bekannt gewordenen Vergiftungen eines Seeadlers bei Neusiedl am See sowie eines Rotmilans bei Rechnitz im Bezirk Oberwart (beides im Burgenland) und der Abschuss eines Kaiseradlers im Marchfeld (Niederösterreich) würden neben diesem Vergiftungsfall am Wagram "die traurige Spitze des Eisbergs" darstellen.
Verdächtige Wahrnehmungen zum Vergiftungsfall am Wagram wurden an den Journaldienst des Landeskriminalamts (Tel.: 059 133 30 3333) erbeten. Meldungen bei Verdacht auf illegale Tötung von Greifvögeln können an jede Polizeidienststelle (Notruf 133) oder an BirdLife Österreich (Tel.: 0660 869 23 27) - auch anonym - sowie [email protected] erfolgen.