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Wasserversorgung in Österreich auch im Krisenfall gesichert

11-06-2024, 13:44

Trotz der Herausforderungen durch Klimakrise und Bevölkerungswachstum bleibt die Wasserversorgung in Österreich gesichert.

Die Versorgung mit Trinkwasser in Österreich sei auch in Zukunft trotz Klimakrise und ihren Auswirkungen gesichert. "Der Klimawandel in Österreich und Europa ist Realität. Wir sind vermehrt mit Starkregenereignisse und gleichzeitig mit Dürren konfrontiert", sagte Landwirtschafts- und Wasserminister Norbert Totschnig (ÖVP) am Dienstag in Wien anlässlich des Trinkwassertags am 14. Juni. Im Durchschnitt verbraucht jeder Mensch in Österreich 130 Liter Wasser pro Tag.

Heimisches Trinkwasser wird aus Grund- und Quellwasser gewonnen

In Österreich wird das Trinkwasser fast zur Gänze aus Grund- und Quellwasser gewonnen. Das Netz, dass das kühle Nass in die Haushalte bringt, beträgt rund 81.000 Kilometer. Etwa 93 Prozent der Bevölkerung wird durch zentrale Wasserversorgungsanlagen bedient, der Rest versorgt sich über eigene Hausbrunnen oder Quellen.

In den vergangenen 20 Jahre seien laut Totschnig über 10.000 Kilometer neue Wasserleitungen in Betrieb gegangen. So konnten insgesamt 760.000 Personen zusätzlich an das öffentliche Wassernetz angeschlossen werden. Deutlich unter zehn Prozent des Wassers gehe in Österreich durch undichte Rohre verloren - ein KI-unterstütztes Projekt helfe aktuell beim Auffinden von Schadstellen. Rund 3.000 Frauen und Männer arbeiten insgesamt im Bereich der Trinkwasserversorgung. In den kommenden fünf Jahren stehen seitens des Bundes 625 Millionen Euro für die Siedlungswasserwirtschaft zur Verfügung.

Klimawandel und Dürren: Totschnig sieht Wasserversorgung in Österreich gesichert

Während das aktuelle Jahr sehr nass war und zu schweren Überschwemmungen in Teilen Österreichs geführt hat, zeigte sich das Vorjahr besonders trocken. "Wir müssen damit rechnen, dass es künftig größere Trockenperioden gibt", so Totschnig, der auch auf den im Vorjahr präsentierten Trinkwassersicherungsplan verwies.

"2023 war ein extremes Jahr und wir haben das bewältigen können, auch wenn einzelne Betreiber an ihre Grenzen gekommen sind", sagte Wolfgang Nöstlinger, Präsident der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW). Es sei laut seien Aussagen nicht nötig, in Österreich Wasser im Verbrauch aktiv einzusparen, allerdings plädierte Nöstlinger für einen bewussten Umgang. "In Nachbarländern muss Wasser teilweise rationiert werden. Wir sollten den Geschirrspüler und die Waschmaschine nur einschalten, wenn sie auch voll sind. Das spart nicht nur Wasser, sondern auch das Börserl, weil man Strom spart", so Nöstlinger.

Studien hätten gezeigt, dass die Versorgung auch in den kommenden Jahrzehnten trotz Bevölkerungswachstum und einer Verschärfung der Klimakrise sicher sei. Auch im Falle eines Blackouts müsse - zumindest in den ersten Tagen - nicht auf Trinkwasser verzichtet werden. Der Bau der Leitungen sei natürlich angelegt: Das Wasser fließt etwa über Stollen und Aquädukte im natürlichen Gefälle nach Wien. Der Energiebedarf für die gesamte Trinkwasserversorgung sehr gering, sodass lediglich 0,16 Prozent des österreichischen Strombedarfs für die Trinkwasserversorgung eingesetzt werden müsse. Für die Instandhaltung der Infrastruktur seien im Moment rund zwei Euro pro 1.000 Liter Wasser zu zahlen.

Die Kooperation zwischen den Betreibern und die ständige Überwachung des Netzes führe dazu, dass auch in Hochwassergebieten in Krisenzeiten qualitativ hochwertiges Wasser aus der Leitung sprudle. Brunnenanlagen seien höher gelegen und so vor Hochwasser geschützt.

Sandra Akranidis-Knotzer, stellvertretende Direktorin des Wasserleitungsverbandes der Triestingtal- und Südbahngemeinden, erklärte, dass Bereitschaftsdienste rund um die Uhr auf entsprechende Hochwasseralarme reagieren würden. Sollte ein bestimmter Alarmpegel überschritten werden, wird die Anlage außer Betrieb genommen. "Wir können dann auf andere Wasserbehälter zurückgreifen im Krisenfall", so Akranidis-Knotzer.

(APA/Red)

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