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Home Invasion in NÖ: Alle Beschuldigten ausgeforscht

6-06-2024, 10:25

Die Home Invasion in Würnitz in der Gemeinde Harmannsdorf (Bezirk Korneuburg), bei der der Hausbesitzer auf einen 46-jährigen Eindringling geschossen hatte, konnte nun geklärt werden.

Drei weitere Beschuldigte im Alter von 22 bis 45 Jahren wurden ausgeforscht und festgenommen, es handelt sich durchgehend um rumänische Staatsbürger. Zwei der Männer dürften auch in einen Überfall auf einen Lebensmittelmarkt in Wien involviert gewesen sein, hieß es am Donnerstag bei einer Pressekonferenz.

Vorfall in Würnitz sorgte für mediales Aufsehen

Der Vorfall in Würnitz datiert von der Nacht auf den 7. Februar und sorgte für mediales Aufsehen. Vier Maskierte drangen damals in das Wohnhaus eines Ehepaares ein. Bewaffnet waren die Täter mit Zimmermannshammer, Metallstange und Schraubenzieher, schilderte Landespolizeidirektor Franz Popp am Donnerstag in St. Pölten.

Von der 50-jährigen Bewohnerin wurden die Eindringlinge bemerkt, die Frau begab sich deshalb vom Schlafzimmer im ersten Stock in das Erdgeschoß. Noch im Stiegenhaus sei sie von den Kriminellen aber attackiert und zu Boden gerungen worden, sagte Stefan Pfandler, der Leiter des Landeskriminalamts Niederösterreich. Ihr Ehemann kam ihr zu Hilfe, der 71-Jährige gab drei Schüsse aus einer auf ihn registrierten, legal besessenen Faustfeuerwaffe ab. Ein Projektil traf einen der Einbrecher. Der 46-jährige Rumäne blieb schwer verwundet im Garten liegen und wurde später im Landesklinikum Mistelbach intensivmedizinisch versorgt. Auch die Festnahme wurde ausgesprochen.

Attackierte Ehefrau landete ebenfalls im Krankenhaus

Die attackierte Ehefrau landete ebenfalls im Krankenhaus. Die 50-Jährige befindet sich aufgrund anhaltender Schmerzen und Beschwerden nach wie vor in ärztlicher Behandlung, hieß es. Für ihren Ehemann haben die Schüsse auf den Einbrecher keine strafrechtlichen Konsequenzen. Ermittlungen gegen den 71-Jährigen wurden eingestellt, die Staatsanwaltschaft Korneuburg geht von gerechtfertigter Notwehr aus.

Nach Erhebungen im In- und Ausland wurden schließlich die Komplizen des 46-jährigen Rumänen ausgeforscht. Als Organisator und Haupttäter gilt ein 40-Jähriger, Männer im Alter von 22 und 45 Jahren sollen bei dem Coup ebenfalls dabei gewesen sein. Die beiden älteren Kriminellen wurden auf Grundlage von europäischen Haftbefehlen in Rumänien festgenommen, der 22-Jährige bei der Einreise nach Österreich in Nickelsdorf.

Die beiden Beschuldigten im Alter von 22 und 40 Jahren sollen gemeinsam mit einem dritten, noch unbekannten Täter am 5. November des Vorjahres auch einen Überfall auf eine Lebensmittelfiliale in Wien-Donaustadt verübt haben. Dabei wurde ein Security-Mitarbeiter bedroht, gefesselt und geschlagen. Dem Trio gelang die Flucht mit Spirituosen im Wert von knapp 2.000 Euro im Gepäck. Auch ein Videoaufzeichnungsgerät sei mitgenommen worden, betonte Pfandler.

Karner sprach von einer "besonders brutalen und hinterhältigen Form der organisierten Kriminalität"

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) sprach von einer "besonders brutalen und hinterhältigen Form der organisierten Kriminalität", der das Handwerk gelegt wurde. Ermöglicht worden sei der Ermittlungserfolg nicht zuletzt durch internationale Vernetzung.

Rumänische Staatsbürger im Alter von 20, 27, 29 und 37 Jahren sind indes im Zusammenhang mit einer am 13. Dezember 2023 in Hinterbrühl (Bezirk Mödling) verübten Home Invasion ausgeforscht worden. Drei von ihnen sollen unmittelbar involviert gewesen sein, einer der Beschuldigten lenkte das Fluchtfahrzeug. Vier Personen, unter ihnen eine 95-Jährige, wurden bei dem Überfall auf ein Zweifamilienhaus bedroht und zum Teil verletzt.

Drei der Beschuldigten wurde am Dienstag am Landesgericht Wiener Neustadt u.a. wegen schweren Raubes der Prozess gemacht, am Ende standen nicht rechtskräftige Haftstrafen im Ausmaß von 22 Monaten bis zu sieben Jahren. Die Auslieferung des 29-jährigen Beschuldigten von Rumänien nach Österreich steht Polizeiangaben zufolge noch aus und wird "in Kürze" erwartet.

(APA/Red)

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