Wifo-Chef Gabriel Felbermayr diagnostiziert der österreichischen Volkswirtschaft eine schon länger anhaltende Schwäche.
Österreich verliere an Terrain sowohl innerhalb der EU als auch global. Begonnen habe die Entwicklung ungefähr 2010, sagte Felbermayr am Dienstag bei einer Veranstaltung des Wirtschaftsforschungsinstituts im Anschluss an die Generalversammlung des Instituts.
"Wir sehen leider in unseren Prognosen, dass wir auch im Jahr 2025 beim BIP pro Kopf noch nicht dort sein werden, wo wir vor der Coronakrise waren, während die Eurozone schon jetzt über dem Vorkrisenniveau liegt", so Felbermayr.
Als Ursache ortet der Ökonom mehrere Faktoren. So seien schon länger Preise und Löhne stärker gestiegen als im Euroraum. Außerdem steige der Bevölkerungsanteil jener, die über 64 oder unter 16 Jahre alt sind. Diese demografische Entwicklung wirke sich negativ auf die Produktivität aus.
Auch die Wohlstandsgewinne aus der Globalisierung seien in den vergangenen Jahren nicht mehr größer geworden. Die Dividende aus der Globalisierung sprudelt nicht mehr so, verwies Felbermayr auf Österreichs exportorientierte Volkswirtschaft. Außerhalb der Eurozone habe Österreich nur durch die Abwertung des Euro einen Verlust an Wettbewerbsfähigkeit abgewendet.