Mehrere Photovoltaik-Firmen in NÖ sind insolvent. Über die suntastic.solar Holding GmbH und die Suntastic.Solar Handels GmbH wurden am Landesgericht Korneuburg Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet.
In Summe sind 125 Mitarbeiter und um die 400 Gläubiger betroffen. Die Passiva betragen laut Gläubigerschützern 13 Mio. Euro (Holding) und 26 Mio. in der Handels GmbH. Die suntastic.solar Installations GmbH und die Pvk.solar Montage GmbH sind in Konkurs.
Bei der Suntastic.Solar Handels GmbH sind die Umsatzerlöse nach Angaben des Unternehmens von 16 Mio. Euro im Jahr 2020 auf rund 125 Mio. 2023 gestiegen, im Vorjahr sei der Markt für Photovoltaik-Anlagen "überraschend eingebrochen", teilte der KSV1870 am Montag in einer Aussendung mit. 2024 habe sich die Geschäftslage weiter verschärft. Das Warenlager könne nun nur noch mit einem Abschlag von rund 75 Prozent bewertet werden, informierte der Alpenländische Kreditorenverband (AKV). Als weitere Insolvenzursachen gelten die Corona-Pandemie und Lieferengpässe.
Beschäftigt werden 80 Mitarbeiter. Laut AKV ist mit einer Teilbereichsschließung zu rechnen, im Zuge derer 42 Dienstverhältnisse beendet werden sollen. Von der Insolvenz sind mehr als 330 Gläubiger betroffen. Die Aktiva wurden mit 3,3 Mio. Euro angesetzt. Gegründet im Jahr 2004 als Monitors & More IT Handels GmbH, wurde das Unternehmen 2015 in Suntastic.Solar Handels GmbH umbenannt. Der Photovoltaik-Großhändler setzt Projekte inklusive Beratungen und Inbetriebnahme für Unternehmen und Private um. Angeboten werden rund zehn Produktgruppen und über 1.400 Artikel.
Die Holding - ebenfalls mit Sitz in Bisamberg (Bezirk Korneuburg) - verwaltet und leitet die Beteiligungen an Unternehmen der suntastic.solar-Gruppe. Im Zuge der Pleite der suntastic.solar Handels GmbH sei die Firma mit hohen Forderungsausfällen bzw. einer einhergehenden Wertberichtigung konfrontiert. Von der Holding-Insolvenz sind 45 Mitarbeiter betroffen, 22 davon sollen den Angaben zufolge im Unternehmen bleiben. Weiters sind 60 Gläubiger laut KSV1870 betroffen. Die Aktiva wurden dem AKV zufolge mit rund 1,22 Mio. Euro angegeben.
Der Sanierungsplan sieht in beiden Fällen die Mindestquote von 20 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren ab Annahme, vor. Die Berichts- und Prüfungstagsatzung findet jeweils am 10. Juli statt, die Sanierungsplantagsatzung ist für 28. August angesetzt. Das Verfahren über die Pvk.solar Montage GmbH mit 28 Dienstnehmern wurde nach AKV-Angaben bereits eröffnet, die Verbindlichkeiten betragen knapp 1,4 Mio. Euro. Über die suntastic.solar Installations GmbH wurde am Montag ein Konkursverfahren beantragt.