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2024 war wärmster Frühling der österreichischen Messgeschichte

31-05-2024, 14:24

Laut vorläufiger Bilanz von Gesophere Austria war der meteorologische Frühling 2024 der wärmste der österreichischen Messgeschichte und damit auch die dritte extrem warme Jahreszeit in Folge.

Im Tiefland lagen die Temperaturen demnach um 1,9 Grad über dem Mittel der Klimaperiode 1991 bis 2020. Dazu gab es Niederschläge, die 20 Prozent über dem Durchschnitt lagen, die Sonnenstunden lagen neun Prozent unter diesem, hieß es am Freitag.

In den Gipfelregionen lagen die Temperaturen um 1,6 Grad Celsius über dem Schnitt, was den dritten Platz in der 174-jährigen Gebirgsmessreihe bedeutet. Sowohl im Tiefland und dessen 258-jährigen Messgeschichte wie auch über die gesamte Fläche Österreichs gesehen waren die drei Monate März, April und Main im Schnitt noch nie so warm gewesen. Eine deutlich zu kalte Phase gab es trotzdem - und zwar in der zweiten Aprilhälfte.

Durchschnittstemperatur im metereologischen FrŸhling, Abweichung vom Mittel 1961 bis 1990 in Grad Celsius, Quelle: Geosphere Austria; Die Auslieferung der APA-Grafiken als Embed-Code ist ausschlie§lich Kunden mit einer gŸltigen Vereinbarung fŸr Grafik-Pauschalierung vorbehalten. Dabei inkludiert sind automatisierte Schrift- und Farbanpassungen an die jeweilige CI. FŸr weitere Informationen wenden Sie sich bitte an unser Grafik-Team unter grafik@apa.at. […]
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Die zehn wärmsten Frühlinge der Tiefland-Messreihe

Die zehn wärmsten Frühlinge der seit 1767 bestehenden Tiefland-Messreihe (HISTALP-Datensatz) waren fast alle in der jüngeren Vergangenheit: 2024, 2007, 2018, 1811, 1794, 2011, 2000, 2017, 2009, 2014. "Seit den 1990er-Jahren erleben wir fast nur deutlich zu warme und kaum noch zu kühle Frühlinge", wurde Geosphere-Klimatologe Alexander Orlik zitiert. "1794 und 1811 gab es zwar auch schon sehr warme Frühlinge, aber das waren extreme Ausreißer. Damals gab es auch viele Jahre mit deutlich zu kühlen Frühlingen und das Temperaturniveau war insgesamt in einem Frühling um etwa zwei Grad kühler als heute."

Die Phase der winterlichen Witterung im April bremste den Pflanzenwuchs und verursachte Frostschäden an zum Beispiel Wein- und Marillenkulturen. In den zwei Monaten davor wurde die Entwicklung der Pflanzen derart beschleunigt, dass einige ihren frühesten Blühtermin seit Beginn der Beobachtungsperiode im Jahr 1946 hatten. Bei der Marillenblüte gab es einen Vorsprung von etwa drei Wochen gegenüber dem Mittel von 1991-2020, auch die Blüte von Apfel, Flieder und Schwarzem Holunder erreichte heuer ihren frühesten Eintrittstermin seit 1946.

Überdurchschnittlich viel Niederschlag

Die drei meteorologischen Frühlingsmonate brachten im weiteren überdurchschnittlich viel Niederschlag. In Summe lag dieser 2024 in der österreichweiten Auswertung um rund 20 Prozent über dem vieljährigen Durchschnitt. Der Frühling 2024 war somit die fünfte überdurchschnittlich feuchte Jahreszeit in Folge (seit dem Frühling 2023).

Die regionale Niederschlags-Auswertung des Frühlings 2024 zeigt deutliche Unterschiede auf. Im Gebiet vom Tiroler Unterland über Salzburg und Oberösterreich bis zum Weinviertel gab es etwa durchschnittliche bis leicht zu trockenen Verhältnisse (plus 15 bis minus 25 Prozent). Deutlich zu feucht war es hingegen größtenteils im Westen und Süden Österreichs (plus 15 bis plus 75 Prozent), und in Oberkärnten (teilweise plus 90 Prozent).

Frühling 2024: Auch Unwetter wurden verzeichnet

Auch Unwetter wurden verzeichnet. Im Zuge von kräftigen Gewittern gab es am 21. Mai 2024 in Graz-Eggenberg (Steiermark) und in Schattendorf (Burgenland) jeweils einen Tornado. In beiden Fällen verursachten Windspitzen um 120 km/h einige Schäden, wie entwurzelte Bäume und teilweise abgedeckte Dächer.

Tornados sind laut Geosphere in Österreich jedoch nicht so selten wie allgemein vermutet. Weitgehend vollständige Daten existieren seit 1998, als mit dem Beginn systematischer Analysen von tornado-verdächtigen Sturmschäden begonnen wurde. Seither gab es in Österreich durchschnittlich vier Tornados pro Jahr. Die jährlichen Schwankungen sind dabei groß und reichen von keinem bekannten Fall (2008) bis zu sieben bekannten Fällen (2004 und 2023).

(APA/Red)

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