Bei den Tarifverhandlungen für Fahrradkuriere ist momentan Stillstand eingetreten. Nach sechs Runden der Gespräche und einigen Warnstreiks steht ein neuer Verhandlungstermin noch aus.
Die Gewerkschaft vida verlangt mehr Bewegung bei den Fahrradboten-KV-Verhandlungen. "Wir fordern die Arbeitgeber auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren", erklärte Markus Petritsch, Leiter des Bereichs Straße bei der Gewerkschaft vida, am Mittwoch in einer Mitteilung. Zusätzliche Streiks könnten folgen.
Die Arbeitnehmer in der Branche würden mit einem Monatslohn von 1.430 Euro unter der Armutsgrenze verdienen und bereits seit Monaten auf eine Lohnerhöhung warten, so die vida. Das Angebot der Arbeitgeber von 5,8 Prozent ist der Gewerkschaft zu wenig, sie fordert ein Lohnplus von 8,7 Prozent, damit die durchschnittliche Inflation für 2023 abgegolten ist.
"Wir fordern den Sozialpartner auf, endlich ein faires Angebot auf den Tisch zu legen, wir sind verhandlungsbereit", sagte Petritsch. "Sollten die Arbeitgeber und die WKÖ weiterhin konstruktive Verhandlungen verweigern, lassen sie uns und den Beschäftigten keine andere Wahl als Arbeitskampf und Streiks weiterzuführen."
In Österreich gibt es rund 4.500 Fahrradboten, gut 2.000 davon sind auch nach Kollektivvertrag angestellt. Vor allem Lieferando stellt seine Mitarbeiter nach KV an, bei Foodora sind dagegen der Großteil der Flotte freie Dienstnehmer. Bei dem finnischen Anbieter Wolt, der hierzulande nur in Wien vertreten ist, gibt es nur freie Dienstnehmer und Selbstständige.