Die Sparmaßnahmen in der Medienindustrie betreffen nun auch die "Kronen Zeitung".
Es wurde bekannt, dass etwa 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der "Kronen Zeitung" entlassen werden müssen. Die Leitung der Redaktion, die Geschäftsführung sowie der Betriebsrat haben am heutigen Donnerstag das gesamte Team der Krone Verlag KG über diesen Schritt in Kenntnis gesetzt, wurde in einer Mitteilung erklärt. Es sei mit dem Betriebsrat ein Sozialplan ausgearbeitet worden, und man strebe nach einvernehmlichen Beendigungen der Arbeitsverhältnisse, hieß es weiter.
Durch den Schritt soll die nötige Finanzkraft sichergestellt werden, "um weiter erfolgreich zu sein und um die Integration von Print und Digital voranzutreiben, um Investitionen in die Zukunft des Unternehmens zu ermöglichen", ließ die "Krone"-Chefredaktion wissen. Als Vorhaben wurden insbesondere digitale Transformation, Ausbau von Paid-Content- und Plattform-Angeboten und Investitionen in die Technik und einen neuen Newsroom genannt. Darüber, auf welche Bereiche sich der Personalabbau konkret auswirkt, gab es keine Informationen. Laut einem Onlinebericht des "Standard" soll vor allem die Redaktion, die bis dato etwa 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zähle, betroffen sein.
Der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) reagierte auf die aktuellen "Krone"-Ankündigungen besorgt. "Das ist ein Teil einer überaus ernst zu nehmenden Entwicklung, von der alle Medienhäuser in Österreich gleichermaßen betroffen sind und vor der der Verband schon seit Längerem warnt", wurde VÖZ-Geschäftsführer Gerald Grünberger in einer Aussendung zitiert. Er forderte "ein umfassendes Maßnahmenpaket" für die heimische Medienbranche, da es nicht zuletzt infolge steigender Werbeeinnahmen von Big-Tech-Plattformen immer schwieriger werde, professionellen redaktionellen Journalismus zu finanzieren.
Heimische Medienhäuser kämpfen seit geraumer Zeit mit wirtschaftlichen Turbulenzen und kontern mit Sparmaßnahmen. Erst im Februar informierte etwa der "Kurier" über einen Stellenabbau in der Größenordnung von bis zu 40 der insgesamt 175 Redaktionsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter, nachdem schon im Vorjahr Stellen eingespart wurden. Auch der "Standard" hatte 2023 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verlagsgesellschaft beim AMS-Frühwarnsystem angemeldet.