Ein 59 Jahre alter Mann, der letztes Jahr in einem Heim für Kinder und Jugendliche drei Jungen missbraucht haben soll, wurde am Donnerstag in St. Pölten zu einer fünfjährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Das jüngste der Opfer war zwölf Jahre alt.
Der Erzieher aus Deutschland wurde des sexuellen Missbrauchs einer wehrlosen oder seelisch beeinträchtigten Person, des schweren sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen und des Missbrauchs eines Autoritätsverhältnisses für schuldig befunden. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Der Mann war in der Schöffenverhandlung, die großteils unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, teilweise geständig. Mit Ausnahme von einem Anklagepunkt wurde er schuldig gesprochen, in einem Fall gab es einen Freispruch im Zweifel. Zudem wurde auf unbestimmte Zeit ein Beschäftigungsverbot bei Einrichtungen oder Vereinen, die in der Erziehung oder Ausbildung von Jugendlichen tätig sind, ausgesprochen. Den drei Opfern wurden jeweils 3.000 Euro zuerkannt. Die Strafhöhe - bei einem Rahmen von bis zu zehn Jahren - bezeichnete die vorsitzende Richterin als "Zeichen nach außen, dass so etwas nicht toleriert wird". Weil die Verteidigung keine Erklärung abgab, ist das Urteil nicht rechtskräftig.