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Europa-Vergleich: Camping-Urlaub in Österreich ist besonders teuer

2-05-2024, 12:56

Urlauber müssen für Camping in Österreich besonders tief in die Tasche greifen.

Immerhin verlangen die heimischen Anbieter heuer in der Hauptsaison pro Nacht im Schnitt 36,35 Euro für zwei Personen inklusive Stellplatz, Caravan, Strom und Ortstaxe - das sind um rund 9,7 Prozent mehr als im Vorjahr. In Europa sind nur Italien (39,24 Euro), Kroatien (38,77 Euro) und die Schweiz teurer, wie eine 34-Länder-Auswertung der Onlineplattform camping.info zeigt.

Hohe Inflation in Österreich

Die im europäischen Vergleich hohe Inflation in Österreich verfestigte den Rang im obersten Preissegment. Im Schnitt wurde Camping in den 34 untersuchten Ländern Europas den Angaben zufolge heuer nur um 4,45 Prozent teurer. Die Preise zogen gegenüber dem abgelaufenen Jahr also nicht einmal halb so stark an wie hierzulande. In Deutschland etwa kostet die Camping-Nacht heuer 27,52 Euro. Selbst das an sich teure Skandinavien ist im Schnitt günstiger als Österreich: In Dänemark sind 31,38 Euro pro Nacht zu bezahlen, in Norwegen 26,89 Euro, in Finnland 26,49 Euro und in Schweden 26,29 Euro.

Doch auch innerhalb Österreichs gibt es große Preisunterschiede. Am teuersten kommt der Zeltplatz heuer in der Hauptsaison in Vorarlberg (41,09 Euro), Tirol (40,00 Euro) und Kärnten (39,20 Euro), am günstigsten ist es in Wien (26,50 Euro) und im Burgenland (28,94 Euro). Die restlichen Bundesländer liegen mit ihrem Angebot zwischen etwa 32 und knapp 35 Euro.

Europaweit am billigsten campt man heuer in Albanien

Europaweit am billigsten campt man heuer in Albanien (13,52 Euro) und der Türkei (14,59 Euro). Ebenfalls günstig ist die Nacht in Nordmazedonien (16,78 Euro), Rumänien (17,23 Euro) und Polen (18,04 Euro), aber auch in Tschechien (18,25 Euro), Bosnien-Herzegowina (18,26 Euro) und Serbien (18,96 Euro).

Die Angebotsstruktur auf Campingplätzen sei inhomogen, relativierte der Geschäftsführer des Reise- und Buchungsportals, Maximilian Möhrle, die Preisunterschiede am Donnerstag in einer Aussendung. Die Palette umfasst den 5-Sterne-Platz mit großem Freizeitangebot am Meer bis hin zum kleinen, ruhigen Naturcampingplatz im Landesinneren. Der Preisanstieg zum Vorjahr sei nicht nur inflationsbedingt, sondern lasse sich auch durch die weiterhin steigende Nachfrage und das wachsende Qualitätsniveau im Campingtourismus erklären. "Wer mit kleinem Urlaubsbudget campen möchte, der sollte nach Plätzen abseits der Tourismushochburgen schauen und wenn möglich außerhalb der Hauptreisezeiten losfahren", so Möhrle. Und früh buchen. "Spontancamper müssen im Zweifel mit höheren Preisen oder sogar mit komplett ausgebuchten Plätzen rechnen."

In den vergangenen Jahren erlebte Österreich jedenfalls einen regelrechten Camping-Boom. 2023 legten die Nächtigungen gegenüber dem Jahr davor um 6,1 Prozent auf den bisherigen Rekordwert von gut 8,3 Millionen zu. Im ausklingenden Corona-Jahr 2022 hatte es einen Zuwachs von 23,1 Prozent auf fast 7,9 Millionen gegeben, nach einem Plus von 6,3 Prozent auf rund 6,4 Millionen mitten in der Pandemie 2021. Nur im ersten Pandemiejahr 2020 war es - den allgemeinen Umständen geschuldet - zu einem Einbruch von 15,96 Prozent auf 6 Millionen Übernachtungen gekommen. Der bisher niedrigste Wert der vergangenen 50 Jahren war 1974 mit 3,9 Millionen Buchungen verzeichnet worden.

Das deutsche Campingportal www.camping.info wertete die von Betreibern bei dem Portal hinterlegten Preise von über 20.000 europäischen Campingplätzen in 34 Ländern aus. Die Preisspanne für eine Campingnacht rangierte zwischen 13 bis 39 Euro.

(APA/Red)

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