Nach zwanzig Runden der Gespräche, Hunderten annullierten Flügen und einem Verlust in Millionenhöhe für die AUA durch die laufenden Verhandlungen zum Kollektivvertrag, herrscht nun Unklarheit darüber, ob Gespräche stattfinden.
Laut Aussage der Gewerkschaft vida gegenüber der APA wird fortlaufend verhandelt. Die AUA hingegen verneinte das Vorhandensein von Verhandlungen. Sie betonte jedoch, stets bereit zu sein, das finale Angebot der Fluggesellschaft liegt vor. Beide Seiten zeigten sich zuletzt eher zurückhaltend.
Mit welchem Angebot die AUA ursprünglich in die heurigen KV-Verhandlungen gestartet war, bleibt weiter offen. Selbst die vida will sich dazu nicht äußern. Das Letztangebot der Tochter der deutschen Lufthansa für die 3.500 Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter sowie Pilotinnen und Piloten liegt bei 18 Prozent mehr Gehalt, der vormals variable Teil von 4 Prozent werde nunmehr garantiert, teilte die Fluggesellschaft zuletzt mit. Die Laufzeit betrage 2 Jahre und 10 Monate. Konkret biete die AUA rückwirkend ab 1. März 2024 ein Gehaltsplus von 8 Prozent und weitere 5 Prozent jeweils ab Jänner 2025 und Jänner 2026 für alle Flugbegleiter und Piloten.
Gestern hatten sich bei einer Abstimmung unter den Mitgliedern der Gewerkschaft vida 90 Prozent gegen das AUA-Angebot ausgesprochen. Die Wahlbeteiligung lag bei 88 Prozent, rund 60 Prozent des Bordpersonals sind Mitglied der vida. Die Arbeitgeberseite hatte zuvor kritisiert, die Abstimmung sei intransparent und spiegle nur einen Teil der Belegschaft wider.
Ebenfalls zäh läuft es in der Frühjahrslohnrunde der Industrie. Bei der Elektro- und Elektronikindustrie mit ihren 60.000 Beschäftigten wird am 22. April in der dritten Runde weiter verhandelt, gestern ist die zweite Runde in der Chemieindustrie (50.000 Mitarbeiter) erfolglos zu Ende gegangen. Die Gewerkschaften fordern eine Lohn- und Gehaltserhöhung über der 12-monatigen ("rollierenden") Inflationsrate von 6,36 Prozent.