Nach der Sichtung einer asiatischen Hornisse in Salzburg, hat Biene Österreich eine zentrale Meldeplattform eingerichtet.
Im Jahr 2004 gelangte die ursprünglich in Zentral- und Ostasien heimische Hornissenart Vespa velutina unbeabsichtigt nach Frankreich. In zahlreichen Gebieten fügte sie Bienenpopulationen erheblichen Schaden zu. Ebenso bereitet sie im Obst- und Weinanbau zunehmend Probleme. Mittlerweile hat sie sich erfolgreich in großen Teilen Europas etabliert.
Asiatische Hornisse in Österreich angekommen
Am Dienstag wurde der erste Nachweis dieser Art auch in Österreich bestätigt. Invasive nicht heimische Spezies stellen eine der ernsthaftesten Gefahren für die biologische Vielfalt und die dazugehörigen Ökosystemleistungen dar. Die Gefährdungen, die von diesen Spezies ausgehen, könnten sich aufgrund des wachsenden globalen Handels, des Verkehrs, des Tourismus und der klimatischen Veränderungen weiter verstärken.
Gemäß der EU-Verordnung 1143/2014 zur Bekämpfung von invasiven gebietsfremden Arten muss auch gegen die Vespa velutina vorgegangen werden. Diese Regelung umfasst Vorschriften zur Vorbeugung, Reduzierung und Milderung der negativen Folgen, die durch absichtliche sowie unabsichtliche Einführung und Verbreitung invasiver gebietsfremder Spezies auf die Biodiversität innerhalb der Europäischen Union entstehen. Auf nationaler Ebene ist das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie verantwortlich. Im Bereich der Länder obliegt die Zuständigkeit den entsprechenden Sektionen in den Landesregierungsämtern.
Strategie zur Bekämpfung der asiatischen Hornisse vorgelegt
Biene Österreich widmete sich ab 2023 intensiv der Problematik und stellte ein Konzept zur Bekämpfung vor. Durch regen Austausch, insbesondere mit Imkerkolleginnen und -kollegen aus Frankreich, die bereits jahrelange Erfahrung in der Bekämpfung der Asiatischen Hornisse vorweisen können, einer Fokussierung auf dieses Thema während der Fachkonferenz des Österreichischen Erwerbsimkerbunds im Februar 2024, sowie einem intensiven Dialog mit Fachleuten der AGES, des Umweltbundesamts und der Landesregierungen, erarbeitete Biene Österreich ein umfassendes Bekämpfungskonzept. Die Kooperation mit dem Pflanzenschutzwarndienst der Landwirtschaftskammer Österreich erwies sich dabei als besonders effektiv.
Zentrale Meldeplattform für asiatische Hornisse eingerichtet
Die primäre Aufgabe im Bereich der Imkerei besteht darin, das Monitoring, also die Erfassung von Beobachtungen einzelner Tiere sowie von Nestern, durchzuführen. Um diese Beobachtungen österreichweit zentral zu sammeln und an die jeweiligen Bundesländer, die für die Beseitigung der Nester verantwortlich sind, weiterzugeben, hat Biene Österreich eine zentrale Erfassungsstelle ins Leben gerufen. Sowohl Imker als auch Personen ohne imkerliche Erfahrung können sich auf dieser Plattform anmelden und ihre Beobachtungen einreichen. Es genügt, ein Foto mit dem Smartphone zu erstellen, es auf die Plattform zu laden und den Standort auf einer Karte zu markieren. Diese Einreichungen werden von Fachleuten geprüft. Stellt sich heraus, dass es sich tatsächlich um Vespa velutina handelt, erfolgt eine Benachrichtigung an die zuständige Behörde des Bundeslandes. Die Meldeplattform ist unter: velutinamelden.at oder velutina-melden.at zu erreichen
Biene Österreich sieht Hausaufgaben in Imkereibranche erledigt
"Wir haben uns rechtzeitig auf die Ankunft der Asiatischen Hornisse vorbereitet. Das Jahr 2023 stand ganz im Fokus der Entwicklung einer machbaren Bekämpfungsstrategie. Wir haben versucht, aus den Fehlern in der Bekämpfung der Länder zu lernen, die schon länger mit der Asiatischen Hornisse zu tun haben" so Wolfgang Pointecker, Obmann von Biene Österreich. "Wir sind gut vorbereitet und die Imker: innen werden auch mit der Asiatischen Hornisse lernen umzugehen. Wie schon so oft, werden wir die neue Herausforderung meistern" sagt Reinhard Hetzenauer, Obmann-Stellvertreter von Biene Österreich.