Kühl- und Gefrierschrankschrank, Geschirrspüler, Waschmaschine und Wäschetrockner erleichtern die Hausarbeit - doch sie verbrauchen auch viel Energie.
Die dazu nötige Kühlung von Luft oder die Erhitzung von Wasser verbraucht nach wie vor sehr viel Energie. Die Montanuniversität Leoben und TU Graz suchen in den kommenden vier Jahren mit Industriepartnern nach Wegen, die diese Haushaltsgeräte effizienter machen und CO2-Emissionen reduzieren, wie die obersteirische Uni am Mittwoch informierte.
Ein erklecklicher Anteil der Energiekosten von privaten Haushalten ist dem "Kühlen und Gefrieren" und dem Wärmebedarf von Geschirrspülern und Waschmaschinen zuzurechnen. Eine verbesserte Energieeffizienz und zugleich auch die Geräuschreduktion beim Betrieb dieser alleine in Österreich millionenfach genutzten Produkte sind daher zentrales Thema in der Weiterentwicklung derartiger Geräte. Das Konsortium des COMET-Projektes ECHODA hält eine Reduktion des Energieverbrauchs von 20 Prozent bei Kühl- und Gefriergeräten und sogar von 50 Prozent bei Geschirrspülern und Waschmaschinen für möglich, wenn man zugleich an mehreren Schrauben dreht. Als Schlüsselsystem wurde dabei der Kälte-Wärmepumpen-Kreislauf identifiziert.
Hier kommt laut Uni Leoben den Hochleistungskunststoffen eine wichtige Rolle zu. Ihre Eigenschaften wie das thermische Isolationsvermögen oder das mechanische Dämpfungsverhalten sind beispielsweise der Ausgangspunkt für die Optimierung der Kompressoren, die etwa als Kältemittelverdichter in den Haushaltsgeräten eingebaut sind, wie Gerald Pilz vom Departement Kunststofftechnik der Montanuni gegenüber der APA schilderte. Der Lehrstuhl für Werkstoffkunde und Prüfung der Kunststoffe an der Montanuni bringt sein Expertenwissen in den Bereichen Polymerphysik, Materialwissenschaften sowie Prüfung und Anwendungen von Hochleistungskunststoffen in das Projekt ein. Im Mittelpunkt steht die Verbesserung von bereits verwendeten Kunststoffkomponenten in den Haushaltsgeräten und andererseits die Entwicklung von neuen polymerbasierten Composites für innovative Kompressor-Technologien.
Verbessert werden sollen dabei vor allem der thermische Wirkungsgrad: Durch ein besseres Wärmemanagement will man verhindern, dass die elektrische Energie während des Betriebs ungenutzt verpufft. Zugleich erschließen Kunststoffkomponenten neue Möglichkeiten der Schallreduktion. Die Effizienz der überarbeiteten oder auch neu entwickelten Komponenten und Anlagenteile soll in einem nächsten Schritt genau unter die Lupe genommen werden: Von der Entwicklung über die Nutzung bis hin zur Entsorgung und Wiederverwertung wird der gesamte Lebenszyklus der Produkte im Rahmen einer Lebenszyklusanalyse (LCA) betrachtet. Das Potenzial aller Maßnahmen will man dann anhand von Demonstratoren darstellen.
Mit an Bord als Unternehmenspartner ist u. a. der Kompressorenhersteller Nidec oder die Haushaltsgerätehersteller BSH und Electrolux sowie Infineon Austria und TDK Electronics.