Zwischen den insgesamt drei Sprengsätzen, die seit August des Vorjahres bei Zeugen Jehovas in der Steiermark montiert oder abgelegt worden sind, soll wohl ein Zusammenhang bestehen.
Wie die Landespolizeidirektion Steiermark Freitagfrüh mitteilte, deuten bisherige Analysen "mit hoher Wahrscheinlichkeit auf einen Zusammenhang" hin. Untersucht wurden die im Vorjahr in Leibnitz sichergestellten Überreste zweier detonierter Rohrbomben sowie der Inhalt des Pakets aus Kalsdorf.
"Weitere Details zu Art und Bauweise der Sprengsätze werden allerdings aus kriminaltaktischen Gründen weiterhin nicht veröffentlicht, um Ermittlungen nicht zu gefährden", hieß es weiter. Weiterhin werden vom Landesamt für Staatsschutz und Extremismusbekämpfung (LSE) Steiermark gemeinsam mit anderen Organisationseinheiten der Polizei die Hintergründe ermittelt. Dabei werde auch ersten Hinweisen nachgegangen. Neben Befragungen und Vernehmungen sind nach wie vor Auswertungen und Analysen von sichergestellten Spuren im Gange.
Bis wann mit weiteren Ergebnissen gerechnet werden kann, stehe derzeit nicht fest. Die Polizei rät weiterhin zu erhöhter Aufmerksamkeit und ersucht, verdächtige Wahrnehmungen und Hinweise sofort über den Notruf 133 zu melden.
Am vergangenen Freitag war gegen 20.30 Uhr ein zunächst verdächtiges Paket im Eingangsbereich des Königreichssaals der Zeugen Jehovas in Kalsdorf von jemanden abgestellt worden. Es zeigte sich, dass es ein funktionsfähiger Sprengsatz war, der potenziell als sehr gefährlich eingestuft wurde. Bereits rund sieben Monate zuvor, am 18. August 2023, hatte möglicherweise derselbe Täter im gut 20 Kilometer entfernten Leibnitz zwei Sprengsätze an geparkten Fahrzeugen von Mitgliedern der Glaubensgemeinschaft montiert. Einer ging noch während eines Gottesdienstes der Zeugen Jehovas hoch und beschädigte das Auto einer Frau. Der andere explodierte während der Fahrt eines anderen Mitglieds. Verletzt wurde in beiden Fällen niemand.