Über das Osterwochenende breitet sich Saharastaub über Österreich sowie weitere Länder Zentraleuropas aus. Geosphere Austria zufolge bringt der aktuelle Südwind erneut eine umfangreiche Staubwolke vom afrikanischen Kontinent nach Mitteleuropa.
"Der Höhepunkt ist am heutigen Samstag erreicht", so ein Experte der Geosphere zur APA. Bis zu 1.200 Milligramm Saharastaub pro Quadratmeter waren in der Luft. Über das ganze Osterwochenende hinweg wurde für einige Regionen Österreichs eine Warnung vor Stürmen ausgegeben. Insbesondere waren Vorarlberg, Tirol und Gebiete Salzburgs davon betroffen, doch auch östlichere Gegenden wie Pongau, Lungau und Obersteiermark mussten mit heftigen Winden rechnen.
Sowohl die Schweiz als auch Deutschland verspürten die Auswirkungen des Saharastaubes. Ein kräftiger Föhnsturm zog über die Alpen. In der Nähe von Andermatt in der Schweiz registrierte man am späten Freitagabend Windböen mit Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 190 Kilometern pro Stunde, berichtete der meteorologische Dienst SRF Meteo am darauf folgenden Samstag. Dazu gesellte sich am Samstag der gelblich-rötliche Staub aus der Sahara, der in großen Teilen der Schweiz für trübe Sicht sorgte. Ein Meteorologe erwähnte, dass laut Berechnungen am Samstag rund 180.000 Tonnen Saharastaub über der Schweiz in der Atmosphäre schwebten. Dies sei eine außergewöhnlich hohe Menge. In der Regel transportiere der Wind etwa die Hälfte dieser Menge in die Schweiz. Aufgrund starker Windböen kam es am Freitag in verschiedenen Skigebieten der Schweiz zu einer zeitweiligen Stilllegung von Liften. Bereits am Donnerstag gerieten Sessellifte im italienischen Skigebiet Breuil-Cervinia, das gegenüber von Zermatt liegt, heftig ins Wanken, wie aus einem Video des privaten Wetterdienstes Il Meteo hervorgeht.
"Der Saharastaub ist schon (in Deutschland, Anm.) eingetroffen, das sieht man an einer gelblichen Trübung in der Luft", sagte Christian Herold, Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD), am Karsamstag. Das Phänomen sei in vielen Teilen Deutschlands zu beobachten, in der höchsten Konzentration aber im Westen des Landes. Durch den Wüstenstaub kann der Sonnenschein milchig und getrübt erscheinen. Auch am Ostersonntag soll der Staub noch sichtbar sein. Am Montag soll eine Kaltfront ihn dann abziehen lassen, sagte Herold.