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Gläubiger steigen bei Insolvenzen in Österreich vergleichsweise gut aus

27-03-2024, 09:37

Gläubiger erhalten in Österreich "extrem hohe Quoten", so der Alpenländische Kreditorenverband.

Beantragt eine Firma Insolvenz, bekommen die Gläubiger oft nur einen Teil ihrer offenen Forderungen. In Österreich sind die Gläubiger allerdings in einer viel besseren Position als in anderen Staaten.

Gläubigern geht es durch Insolvenzrecht in Österreich vergleichsweise gut

Das liegt am österreichischen Insolvenzrecht, welches für ungesicherte Gläubiger extrem hohe Rückzahlungsquoten, verkürzte Verfahrenszeiten und eine hohe Rate an Sanierungsfällen mit sich bringt, erklärte der Alpenländische Kreditorenverband (AKV Europa) in einer Mitteilung. Im vergangenen Jahr konnten bei nahezu 30 Prozent der Fälle mit Gläubigern ein Sanierungsplan vereinbart werden, dieses Jahr waren es circa 25 Prozent. Bei ungefähr 7,4 Prozent der Fälle letztes Jahr beziehungsweise 6,5 Prozent dieses Jahr konnte nach der Betriebsschließung ein Zahlungsplan festgelegt werden. In etwa einem Drittel der Fälle konnten demnach Schuldenbereinigungsvorschläge getroffen werden. Das ist ein international herausragender Wert, wie der AKV Europa hervorhob.

Bei Annahme von Sanierungsplan im Schnitt 42 Prozent der Forderungen für Gläubiger

Bei den Sanierungsplanvorschlägen können sich die Gläubiger meist über mehr als die gesetzliche Quote von 20 bzw. 30 Prozent freuen, ergänzte der AKV Europa. In 5 bzw. 5,5 Prozent der Fälle erhielten die Gläubiger die gesamten Forderungen. Hinzu kommen aber noch sonstige Beendigungen des Insolvenzverfahrens von 3,8 bzw. 4 Prozent, die meist ebenfalls die vollständige Tilgung der Außenstände vorsehen. Bei der Annahme eines Sanierungsplanes ergab sich für die Quote ein Durchschnittswert von rund 42 Prozent. Die Hälfte der ausgezahlten Quoten lag unterhalb, die andere Hälfte oberhalb von etwa 25 Prozent (Medianwert).

Kam es zu keinem Sanierungsplan, sondern zu einer Verteilung der Aktiva unter den Gläubigern - dies war in 31 Prozent (2023) bzw. 34 Prozent (2024) der inzwischen aufgehobenen Firmeninsolvenzen der Fall - ergab sich hingegen eine Durchschnittsquote von 15 Prozent sowie ein Medianwert von 6,6 bzw. 7,2 Prozent. Allerdings passiert es auch hierzulande Gläubigern, dass sie kein Geld mehr sehen. Bei etwa 27 Prozent der aufgehoben Insolvenzen im Vorjahr und 29 Prozent heuer war dies der Fall. Im Vorjahr konnten 2.837 Firmeninsolvenzen beendet werden, heuer wurden bis 20. März 678 Firmeninsolvenzen aufgehoben.

(APA/Red)

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