Im Konflikt um die Arbeitsbedingungen beim Kabinenpersonal der Austrian Airlines kam es auch am Mittwochvormittag zu keiner Annäherung.
Nach einer Warnung vor gravierenden Streikfolgen für das Unternehmen durch AUA-Vorstandsvorsitzende Anette Mann in der "ZiB" am Dienstagabend, bekräftigte vida-Vorsitzender Roman Hebenstreit am Morgen erneut die Position der Gewerkschaft, dass in Bezug auf die Entlohnung im Vergleich mit der Muttergesellschaft Lufthansa eine "offensichtliche Benachteiligung" besteht und die Angestellten der AUA kein angemessenes Lohnangebot erhalten haben.
Bereits gestern hatten die Austrian Airlines bekannt gegeben, in der Zeit von 28. März, 00:00 Uhr bis 29. März, 12 Uhr rund 400 Flüge ausfallen zu lassen. Grund sei die Streikdrohung der Gewerkschaft vida, die bei Umsetzung eine Vorlaufzeit zur Umbuchung der Flüge brauche. Hebenstreit meinte heute im "Ö1-Morgenjournal", dass ihm die Situation für die Flugreisenden sehr leid tue, er möchte sich dafür auch "aufrichtig entschuldigen", aber die AUA habe die Belegschaft "in die Maßnahme gezwungen". Wäre das am Tisch liegende Angebot der Arbeitgeber nachhaltig, hätte man zugestimmt - aber hier würde vom Airline-Management nicht ehrlich agiert, sondern schön gerechnet. "Das wird eine schwierige Situation (...) Wir waren und wir sind verhandlungsbereit, bis zur letzten Minute, und danach", so der Arbeitnehmervertreter.
Gestern Mittag hatte die Austrian Airlines bekannt gegeben, dass in der Osterreisezeit wegen eines für Gründonnerstag und Karfreitag von der Gewerkschaft angedrohten Streiks an diesen beiden Tagen rund 400 Flüge ausfallen. Die etwa 50.000 betroffenen Fluggäste würden aktiv informiert. Die Austrian Airlines bieten kostenlose Stornos und Umbuchungen an.
Der KV-Streit zieht sich nun schon seit Wochen. Bei einer Betriebsversammlung am 1. März fielen 112 Flüge aus und rund 12.000 Passagiere waren betroffen. Aufgrund einer für 8. März angekündigten und dann verschobenen Betriebsversammlung wurden 150 Flüge gestrichen. Knapp eine Woche darauf, am 14. März, fand schließlich die Betriebsversammlung statt, wegen der erneut 120 Flüge ausgefallen sind.