logo



[email protected]

E-Control: Strompreise teilweise einstellig

21-03-2024, 13:26

Die Strompreise für Österreichs Haushalte haben zuletzt deutlich abgenommen. Die E-Control registrierte zuletzt erstmals wieder einstellige Cent-Preise pro Kilowattstunde. Diese beschränken sich aber vorerst noch meist auf sogenannte Floater, wo sich der Preis monatlich ändert. Für Bewegung am Markt sorge aktuell die Ankündigung der Wien Energie, die Preise zu senken, so E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch in einer Pressekonferenz.

Die meisten Österreicherinnen und Österreicher würden bei ihren Tarifen unter der Obergrenze liegen, bis zu der die Regierung mit der Strompreisbremse unter die Arme greift. Da neue Verträge aber derzeit tendenziell günstiger sind, lohne sich ein Tarifvergleich und ein Wechsel des Lieferanten, meinte Urbantschitsch. Kritik, dass die Strompreisbremse den Wettbewerb reduziere, ließ die Behörde nicht gelten. Sie sei auch ein Risikoabfederungsmechanismus, mit dem Deckel würden sich mehr Menschen trauen, sich auf variable Tarife einzulassen, die derzeit besonders niedrig sind.

Weniger Vertrauen

Durch die Energiekrise 2022 sei viel Vertrauen verloren gegangen und dieses sei bisher noch nicht vollständig zurückgekehrt, zog Urbantschitsch Bilanz. Er rief die Branche dazu auf, durch leistbare und verlässliche Preise sowie durch nachvollziehbare und verständliche Tarife das Vertrauen wiederherzustellen. Chancen sieht die Regulierungsbehörde E-Control bei der Kundenkommunikation durch Online-Portale und Apps sowie durch monatliche Abrechnung, die bei Strom im neuen Elektrizitätswirtschaftsgesetz (ElWG) als Standard vorgesehen ist.

Kritisch sieht Urbantschitsch, dass für viele Kundinnen und Kunden nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist, wie viel eine Kilowattstunde kostet. Auch Rabatte und Energie-Freitage würden nicht zu mehr Transparenz beitragen.

Sorge bei E-Control

Sorgen bereitet der Regulierungsbehörde, dass die Gaspreise für Haushalte nicht so stark wie die Großhandelspreise gesunken sind. Hier seien die Preise im Endkundenbereich zu hoch, vor allem bei Bestandskunden.

Dass die Strompreise stärker zurückgegangen seien, liegt auch am Erneuerbaren-Ausbau der vergangenen zwei Jahre. Infolge des Ukraine-Kriegs war es zu einem Boom bei Photovoltaikanlagen gekommen. 2022 wurden PV-Anlagen mit einer Spitzenleistung von mehr als einem Gigawatt angeschlossen, 2023 waren es rund 2,3 GW, wie E-Control-Vorstand Alfons Haber sagte. In Oberösterreich und der Steiermark musste ein Teil der neuen Anlagen sogar gedrosselt werden, um die Netze nicht zu überlasten. Die Regulierungsbehörde geht davon aus, dass der Boom weitergehen wird und der viele Sonnenstrom die Preise weiter dämpfen wird.

(APA/Red)

Nachrichtenquelle


© 2017-2024 wienpress.at [email protected]