Die Bierpartei ist momentan intensiv damit beschäftigt, ihre organisatorische Präsenz über die Hauptstadt hinaus zu erweitern.
Anfang dieses Jahres verkündete der Gründer der Partei, Dominik Wlazny, seine Absicht, bei der anzutreten. Mit derzeit 8.500 Mitgliedern ist das Vorhaben, bis zum April etwa 20.000 Mitglieder zu gewinnen, nahezu halb erfüllt, sagte Thomas Schuster, ein Kandidat der Bierpartei, bei einem Auftaktevent in Salzburg am Dienstagabend, während Wlazny nicht anwesend war.
Knapp 40 Interessierte waren zur Versammlung ins Salzburger Rockhouse gekommen. Sie sollen im Idealfall in den kommenden Monaten im Bundesland für die Bierpartei aktiv werden, Ideen einbringen und Stammtische auch abseits der großen Städte organisieren, "um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen", so Schuster. "Wir stehen noch am Anfang. Aber wir wollen die Partei fit für die Bundesliga machen, ein Prozess, der nicht von heute auf morgen geht. Dazu braucht es Strukturen, Geld und Personal." Der Zuspruch sei immens, innerhalb kürzester Zeit habe man schon viel erreicht.
Die Sache habe nichts mit Spaß zu tun, sondern sei todernst, so Schuster. "Es gibt massiven Reformbedarf in Österreich. Es braucht Menschen, die Verantwortung übernehmen, die moralisch und ohne Eigeninteresse ans Werk gehen, und die Fachexpertise haben. Wir wollen keine Leute aus politischen Akademien, sondern solche, die fest im Leben stehen." Man stehe für Themen wie Chancengleichheit, Transparenz, Bildung und Wirtschaft - und das frei von Lobbyisten und Großspendern. "Wir wollen unideologisch ans Werk gehen."
Ziel sei es, in den Bundesländern langfristig Fuß zu fassen, nicht nur bei der Nationalratswahl. "Wir wollen uns für spätere Projekte wie Landtagswahlen aufstellen." Salzburg war nach Wien und Graz die dritte Station der Bierpartei auf ihrer aktuellen Tour durch die Bundesländer. In Zukunft soll das Kürzel BIER für "Bin in einer Reformbewegung" stehen, hatte Wlazny kürzlich verlautbart.