Die präsentierten Pläne zur Sanierung zielen darauf ab, durch den Verkauf des Signa-Eigentums in einem Treuhandverfahren höhere Gewinne zu erlangen, als dies bei einer Insolvenz der Fall wäre.
Die präsentierten Pläne zur Sanierung zielen darauf ab, durch den Verkauf des Signa-Eigentums in einem Treuhandverfahren höhere Gewinne zu erlangen, als dies bei einer Insolvenz der Fall wäre.
Die für einen gestreckten Verkauf erforderliche Liquidität "ist derzeit nicht in Sicht", erklärte Wolfgang Peschorn heute (Montag) im Ö1-"Morgenjournal". Selbst bei einer Zustimmung zum Sanierungsplan wäre ein Verkauf unter Druck notwendig. "Nur über den Verkauf kann sich das Unternehmen über Wasser halten in den nächsten Wochen."
Sollten die Sanierungsplänen nicht Zustimmung finden, ist statt eines Sanierungsprozesses in Eigenregie ein Insolvenzverfahren vorgesehen. In beiden Fällen ist zu erwarten, dass von den Firmen auf lange Sicht nicht viel bestehen bleibt, sämtliche Immobilien und Vorhaben sind zum Verkauf vorgesehen.
Peschorn kritisierte neuerlich die Intransparenz der Signa-Firmengruppe. Ein Konkurs würde "auf alle Fälle" mehr Klarheit bringen. Es könnte etwa Geld aus den Unternehmen herausgenommen und dann wieder in neue Projekte investiert worden sein, vermutet er. Es könnte jetzt also ein Investor auftreten, "der mit dem Geld, das ehemals einmal in den Unternehmungen war, nun als Gläubiger auftritt".
Peschorn hält strafrechtliche Ermittlungen für möglich. "Und ich hoffe auch darauf, dass die Strafbehörden hier alsbald zielgerichtete Ermittlungen aufnehmen." Auch in diesem Fall wäre ein Konkursverfahren "zweifellos von Vorteil für die Strafverfolgungsbehörden, weil ein Masseverwalter hier sehr gut mit diesen Zusammenarbeiten kann".
Der Vorteil der Treuhandsanierung sei, dass die Sanierungsverwalter Zeit gewinnen würden, um beim Verkauf der Projekte und Gesellschaften höhere Preise zu erzielen, erklärte der Gläubigervertreter Karl-Heinz Götze vom Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) im Ö1-"Morgenjournal". Im Konkursfall würden sie sofort mit den Verkäufen beginnen.
Nach Peschorns Ansicht ist es aber "überhaupt nicht gesichert, dass es diese 30-prozentige Quote bei Annahme des Sanierungsplans gibt". Die Quote werde lediglich in Aussicht gestellt und könnte nur unter sehr optimistischen Annahmen vielleicht erreicht werden. Die Pläne brauchen sowohl einer Mehrheit der Gläubiger, als auch eine Mehrheit nach der Höhe der Forderungen. Laut Götze ist nicht absehbar, wie die Abstimmungen heute ausgehen werden.
(APA/Red)