Österreichs Grundwasserstände sind gegenüber dem Vorjahr auf Erholungskurs.
Im März des vergangenen Jahres offenbarten die Daten des Hydrographischen Dienstes teilweise kritische Zustände im österreichischen Grundwasser. Ein Jahr später verkündete der für die Wasserversorgung verantwortliche Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) "einer günstigen Ausgangslage" der Wasserreserven im ersten Quartal, resultierend aus den überdurchschnittlichen Regenfällen im letzten Viertel des Jahres 2023. Bis jetzt.
"Die Grundwasserstände liegen momentan in den meisten Bundesländern auf einem hohen Niveau", fasste Totschnig die Entwicklung zusammen, denn "ausreichend Schnee und Niederschläge haben in den vergangenen Monaten dafür gesorgt, dass die Situation beim Grundwasser im Vergleich zum Vorjahr deutlich besser ist", hieß es am Freitag in einer Aussendung. Die Situation im Osten des Landes sei jedoch "eine Ausnahme" - hier sind die Grundwasserstände "aufgrund der Defizite aus den Vorjahren teilweise noch etwas niedriger" - aber ebenfalls besser als 2023.
Denn 2023 war nicht nur von der Wärme her ein Extremjahr, wie aus der Geosphere-Jahresbilanz hervorging. So wurden in Österreich um 16 Prozent mehr Niederschlag als in einem durchschnittlichen Jahr registriert, vor allem die Herbstmonate waren dafür verantwortlich. Ganz anders war 2022 rückblickend eines der trockensten Jahre der Messgeschichte gewesen. Auf dem ehyd-Portal zeigten sich März vor einem Jahr die Folgen: Bei 34 von 218 Messstationen wurden historisch niedrige Pegel registriert, 96 weitere Stellen lagen auf der fünfstufigen Skala bei "niedrig" - aktuell waren nun 2024 fünf bei historisch niedrig und 29 bei "niedrig".
Einen weiteren Trend sollen der im Vorjahr präsentierte "Trinkwassersicherungsplan" mit den "Datengrundlagen und Prognosen für vorausschauende Planungen" etwa pro Quartal liefern - ein erster Überblick für 2024 liegt vor. Erstellt wurde dieser von der Hydrographie Österreich im Landwirtschaftsministerium (BML) und den hydrographischen Diensten der Bundesländer. Rückblickend zeigte demnach der vergangene Jänner generell erneut ausreichend Niederschlag, "obwohl leichte Defizite in Osttirol, im Süden Salzburgs und in der Obersteiermark beobachtet wurden", trockener fiel der Februar im Osten sowie im Süden und Südosten aus.
Die Geosphere-Prognose zum Monatswechsel Februar-März zeigte indes einen Anstieg der klimatischen Wasserbilanz "wieder in den normalen und feuchten Bereich" an. Zur zweiten Hälfte des laufenden Monats hieß es, dass "die Niederschlagsanomalien nach den aktuellsten Berechnungen über ganz Mitteleuropa leicht zu feuchte Bedingungen" anzeigen würden. "Wie sich die Situation im Frühjahr entwickelt, ist momentan schwierig abzuschätzen, klar ist aber, dass unsere Trinkwasserressourcen gesichert sind", so Totschnig abschließend.