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2023 über sechs Millionen Tempolimit-Verstöße

14-03-2024, 08:54

Die Verkehrspolizei hat 2023 über sechs Millionen Geschwindigkeitsübertretungen angezeigt oder als Organstrafverfügung geahndet.

Darüber hinaus wurden im Vorjahr fast 1,9 Millionen Alkoholtests durchgeführt. Immer häufiger erwischen die Beamtinnen und Beamte bei den Kontrollen auch Lenker unter Drogeneinfluss, wie es am Donnerstag aus dem Innenministerium hieß.

Höchstwert bei Geschwindigkeitsübertretungen

Etwa 5,3 Millionen der 6.160.271 Geschwindigkeitsübertretungen im Vorjahr wurden von Radargeräten gemessen. Weitere rund 580.000 Fahrzeuglenker fuhren in Überprüfungen mit Lasermessgeräten. Etwa 270.000 Frauen und Männer wurden von Zivilstreife, durch die Section-Control-Anlagen oder andere Überwachungsarten erwischt. Das bedeutet laut Innenministerium einen neuen Jahreshöchstwert und gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg um 0,6 Prozent. Im Jahr 2022 wurden 6.120.825 Übertretungen festgestellt.

©APA

Mit der 34. Novelle der Straßenverkehrsordnung (StVO) kann seit 1. März nunmehr das Auto von extremen Rasern an Ort und Stelle beschlagnahmt und in weiterer Folge auch versteigert werden. Das vom Verkehrs- und Klimaschutzministerium auf den Weg gebrachte Maßnahmenpaket richtet sich gegen schwere Vergehen und Geschwindigkeitsübertretungen von mehr als 60 km/h innerorts und 70 km/h außerhalb des Ortsgebiets.

"Die Bundespolizei ist jeden Tag 24 Stunden im Einsatz, um auch im Verkehr für Sicherheit zu sorgen. Der größte Teil der Verkehrsteilnehmer fährt rücksichtsvoll und hält sich an die Regeln. Die Polizei wird alles tun, um diese Verkehrsteilnehmer vor rücksichtslosen Rasern, Dränglern, Alkohol- und Drogenlenkern zu schützen", sagte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP).

Mehr Alkoholkontrollen

Im Vorjahr sind insgesamt 1.895.748 Alkoholkontrollen von der Bundespolizei durchgeführt worden - darunter fallen Alkomattests, Alkovortests und ärztliche Untersuchungen. Auch in diesem Bereich ist eine Zunahme von 7,2 Prozent zu verzeichnen (2022: 1.768.730). Die Zahl der Anzeigen wegen Alkohols am Steuer sank jedoch von 32.875 im Jahr 2022 auf 30.683 im Vorjahr. Das ist ein Minus von 6,7 Prozent.

8.676 Fahrzeuglenkerinnen und -lenkern wurden zudem im Vorjahr wegen Fahrens unter Drogeneinfluss angezeigt. Das entspricht einer neuerlichen Zunahme um 15,7 Prozent. Im Jahr 2022 waren es noch 7.499 gewesen. Das Innenministerium führt den Anstieg auf eine verbesserte Ausbildung von Exekutivbedienstete für den Einsatz der in einem Pilotprojekt erprobten Speichelvortestgeräte zur Erkennung von potenziellen Drogenlenkern sowie dem operativen Einsatz von Amtsärzten bei Schwerpunktaktionen im Straßenverkehr zurück.

Stationäre Section-Control-Anlagen sind aktuell zehn im Einsatz. Im Vorjahr wurden zudem mobile Anlagen in diversen Baustellenbereichen auf Autobahnen und Schnellstraßen zeitweise angewandt. Insgesamt gibt es derzeit 380 stationäre und mobile Radargeräte zur Verfügung. Ein großer Teil der stationären Anlagen ist mit Lenkerfotoeinheiten ausgerüstet.

Weniger Menschen mit Handy erwischt

Der Sicherheitsabstand beim Hintereinanderfahren wurde von der Exekutive in 111.087 Fällen im Vorjahr geahndet. Das bedeutet einen Rückgang um 8,9 Prozent im Vergleich zu 121.883 Fällen im Jahr 2022. Eine deutliche Zunahme von 14,4 Prozent gab es jedoch bei Übertretungen gegen die Gurtenpflicht. In 101.089 Gegebenheiten war der Gurt zur Sicherung im Fahrzeug nicht oder nicht korrekt angelegt. 129.781 Lenker wurden wegen Telefonierens am Steuer ohne Freisprechanlage angezeigt oder mittels Organstrafverfügung an Ort und Stelle geahndet. Mit dem Handy am Ohr wurden so fast gleich viele Menschen erwischt wie schon 2022, es gab nur einen Rückgang von 0,6 Prozent.

Einen drastischen Anstieg vermeldete das Innenministerium hingegen bei Beanstandungen wegen mangelnder Kindersicherung: 7.979 Anzeigen, die auch eine Eintragung im Vormerksystem zur Folgen haben, sind um 13,8 Prozent mehr als 2022. Die Zahlen würden zeigen, dass eine Bewusstseinsbildung bei den Fahrzeuglenkern notwendig sei, so das Ministerium.

Im Bereich des Schwerverkehrs wurden im Vorjahr insgesamt 224.230 Anzeigen und Organstrafverfügungen bei Straßenkontrollen von Lkw und Bussen erstattet. 2022 waren es noch 239.459. Die meisten Übertretungen gab es hinsichtlich technischer Fahrzeugmängel an der Karosserie, den Bremsen und den Reifen (81.326 Fälle), gefolgt von Nichteinhaltung der gesetzlichen Lenk- und Ruhezeitvorgaben (67.651 Fälle). Zudem waren Überladungen (33.476) und mangelnde Ladungssicherung (5.449) Thema für die Polizisten. In 28.198 Fällen wurde Lenkern von Lkw und Bussen die Weiterfahrt wegen schwerwiegender Verstöße oder Mängel bzw. wegen Gefahr in Verzug untersagt. Das stellt einen Anstieg um 4,8 Prozent dar.

Tausende Gefahrenguttransporte kontrolliert

7.507 Gefahrenguttransporte wurden im Vorjahr kontrolliert, in 517 Fällen wurde die Weiterfahrt nach der Inspektion untersagt. Im Jahr 2022 hieß es noch für 551 Mal nach der Inspektion von 8.188 Fahrzeugen Stopp.

(APA/Red)

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