Während heute die Frühjahrslohnrunde beginnt, protestieren die Fahrradboten in mehreren Städten wegen des ausstehenden Kollektivvertrages.
Bereits vor dem Start der Frühjahrslohnrunde wurden in einigen Branchen bereits Kollektivverträge abgeschlossen. In der Süßwarenindustrie erhöhen sich die Löhne um 8,15 Prozent, bei den Raiffeisenlagerhäusern NÖ durchschnittlich um 7,83 Prozent, in der Außeruniversitären Forschung um 8,7 Prozent, in der Fruchtsaftindustrie um 7,64 Prozent, in der Ledererzeugenden Industrie um 7,8 Prozent und bei den Winzergenossenschaften NÖ um 8,39 Prozent.
Für rund 130.000 Industriebeschäftigte fällt heute der Startschuss für ihre KV-Runde 2024. Als Verhandlungsbasis dient den Gewerkschaften Pro-GE und GPA die Jahresinflation (Februar 2023 bis Februar 2024) von 6,8 Prozent sowie der Produktivitätsanstieg. "Die Bundesregierung lässt bei der Inflationsbekämpfung nach wie vor jedes Engagement vermissen. Nachhaltige Erhöhungen bleiben damit das einzige Mittel, die Teuerung dauerhaft abzufedern und die Kaufkraft der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu erhalten", betonten zuletzt die beiden Chefverhandler für die Elektroindustrie, Reinhold Binder (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA).
Den Auftakt der Frühjahrslohnrunde machen traditionell die rund 60.000 Beschäftigten der Elektro- und Elektronikindustrie (EEI) sowie für die rund 8.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Papierindustrie. Eine Woche später folgt am 19. März der Verhandlungsstart für 7.500 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Textilindustrie, bevor am 4. April die mit rund 50.000 Beschäftigten drittgrößte Industriebranche Österreichs, die Chemische Industrie, die KV-Verhandlungen aufnimmt. Den Abschluss der industriellen Frühjahrsrunde bildet im Mai die Glasindustrie mit rund 7.000 Beschäftigten.
Die Fahrradbotinnen und Fahrradboten demonstrieren heute in Wien, Linz und Salzburg. Sie werfen den Arbeitgebern vor, nicht einmal die Jahresinflation abdecken zu wollen. "Nach vier KV-Verhandlungsrunden lag das Angebot der Arbeitgeber noch immer bei nur 5,8 Prozent", kritisiert die Gewerkschaft vida. Kritisch wird auch gesehen, dass viele Radler als Einzeltunernehmer in die Pedale treten. So würde Foodora zu 95 Prozent auf freie Dienstnehmer setzen. Auch bei einem anderen Mobilitätsunternehmen läuft es unrund. Bei der AUA gibt es Streit um den KV für Pilotinnen und Piloten sowie Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter, für diesen Donnerstag sind Betriebsversammlungen angekündigt.